Zeugen meldeten den Vorfall umgehend der Polizei, die sofort umfangreiche Ermittlungen und Fahndungsmaßnahmen einleitete. Wie sich schnell herausstellte wurde die 19-Jährige nach München verschleppt. Zudem gelang es der jungen Frau über SMS mitzuteilen, sie werde in einer ihr unbekannten Wohnung im Münchner Osten gegen ihren Willen festgehalten.
SEK kann Frau befreien
Am frühen Abend konnte der Aufenthaltsort der Gesuchten dann endgültig lokalisiert werden. Angeforderte Spezialeinsatzkräfte nahmen die vier mutmaßlichen Entführer im Münchner Ortsteil Giesing daraufhin fest.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um vier rumänische Staatsangehörige, die keinen festen Wohnsitz in Deutschland haben.
Neben der Geschädigten wurden in der Münchner Wohnung noch fünf weitere junge Frauen aus verschiedenen osteuropäischen Ländern angetroffen. Auch sie sind dem Prostitutionsmilieu zuzuordnen. Die Polizei prüft nun, unter welchen Umständen die Frauen im Milieu arbeiten und wieso sie sich ebenfalls in der Wohnung aufhielten.
Nachdem derzeitigen Ermittlungsstand wurde das Entführungsopfer von einem 37-jährigen Haupttäter als gerade mal 18-Jährige in Wien zur Prostitution gezwungen und ausgebeutet. Offenbar hatte sich das Mädchen dem Einfluss des 37-Jährigen dann aber entzogen und sich nach Augsburg begeben. Mit Unterstützung seiner drei Begleiter wollte der 37-jährige Haupttäter das Mädchen gestern zurückholen.
Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat gegen alle vier Tatverdächtige, die bei ihren polizeilichen Vernehmungen zu den im Raum stehenden Tatvorwürfen schwiegen, Haftbefehlsantrag wegen des dringenden Verdachts der gemeinschaftlichen Geiselnahme gestellt.
Die vorläufig Festgenommenen wurden am späten Donnerstagnachmittag, einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete.
Das Auto, das die Männer zur Begehung dieser Straftat benutzt haben, ein 5-er BMW, wurde als Tatmittel sichergestellt.