Münster – Der Wettkampf „Friedensreiter“ der Spezialeinheiten in Münster ist beendet. Zehn Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Berlin, aus den Niederlanden und der Schweiz sowie eine Einheit des Zolls hatten seit Montag an unterschiedlichen Wettkampfstationen ihr Können unter Beweis gestellt. Sie absolvierten über 100 Übungssequenzen an verschiedenen Orten im gesamten Münsterland. Der Sieger des Wettkampfes steht nun fest. Das SEK Berlin verwies die weiteren Teams auf ihre Plätze.
Sie wurden am Abend des letzten Wettkampftages im Bildungszentrum „Carl Severing“ durch den Polizeipräsidenten Münster, Herrn Hubert Wimber, geehrt.
So mancher Spaziergänger am Aasee und im Hafen von Münster mag seinen Augen in den letzten Tagen nicht getraut haben, als durchtrainierte Männer aus Schalbrettern und Fässern ein Floß zusammenzimmerten oder aus dem Hafenwasser vor den Osmo-Hallen an Tauen empor kletterten. „Die einzelnen Stationen forderten physische Extrembelastungen, die den Beamten kombiniert mit der Bewältigung taktischer Lagen unter höchster Anstrengung alles abverlangten“, erläuterte Hans Volkmann, Leitender Polizeidirektor, die Übungssequenzen.
Das Fazit der Übung ist durchweg positiv. „Alle Mannschaften haben bewiesen, dass sie unter schwierigsten Einsatzbedingungen hochprofessionell arbeiten können“, so Volkmann. Jeder Teilnehmer ging in dieser Woche an seine konditionellen Grenzen und es blieb bei einigen leichten Blessuren.
Das Spezialeinsatzkommando (SEK), das Mobile Einsatzkommando (MEK), die Technische Einsatzgruppe (TEG) und die Verhandlungsgruppe (VG) sind in der Dienststelle „Spezialeinheiten“ (SE) zusammengefasst. Sie wurden zur Bekämpfung der Schwerstkriminalität eingerichtet. In Nordrhein-Westfalen gibt es bei 6 Polizeipräsidien Spezialeinheiten. (Bielefeld, Dortmund, Essen Düsseldorf, Köln und Münster). Um einen Überblick über die jeweiligen Ausbildungsstände zu erhalten, haben sich die Spezialeinsatzkommandos der Polizei des Landes NRW seit Bestehen (1974) unter anderem immer wieder in internen Vergleichskämpfen gemessen. Diese fanden in den 70er und 80er Jahren in einem Übungszentrum der Spezialeinheiten statt. Erst 2004 wurde der Rahmen der teilnehmenden Polizeibehörden erweitert. Beim „Ruhr Pott 2004“ in Essen trafen sich erstmals neben den Spezialeinheiten des Landes auch Einheiten des Bundes und internationale Teams zu einem Vergleichswettkampf. Aus diesem Treffen resultierte der Beschluss des nordrhein-westfälischen Innenministeriums, diese Art des Wettkampfes alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. So wurde 2006 von den Spezialeinheiten des Polizeipräsidiums Köln die „Coloniade 2006“ und von den Düsseldorfern „Metropolis 2008“ ausgerichtet. Hier waren nicht nur die Teams aus NRW, sondern auch Mannschaften aus den Vereinigten Staaten, den Niederlanden und der Schweiz am Start. Gemäß einer Verabredung muss die Behörde des erfolgreichsten NRW-Teams, das bisher noch keinen Wettkampf ausgerichtet hat, den nächsten ausrichten. Als zweitbestes NRW-Team 2008 hat das Polizeipräsidium Münster die Aufgabe übertragen bekommen, den Vergleichswettkampf 2010 auszurichten. Er wurde „Friedensreiter 2010“ getauft.
Quelle Text und Foto: Polizei Münster
Quelle Video: YouTube Kanal nrwaktuellTV