Anklam – Der Transportzug mit Atommüll aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe in das Zwischenlager Nord bei Lubmin ist gestern (16.02.2011) um 16:25 Uhr auf der Saalebrücke bei Schkopau (Saalekreis) auf der Bahnstrecke von Erfurt nach Halle zum Stehen gekommen. Unmittelbar bevor der Zug die Brücke passieren sollte, sprangen plötzlich mehrere Personen ins Gleis.
Der Lokführer musste eine Notbremsung einleiten und konnte nur dadurch den Zug noch rechtzeitig zum Stehen bringen. Durch diese Aktion wurden die Einsatzkräfte und das Zugpersonal erheblich gefährdet. Außerdem haben sich die Personen durch ihre Aktion selbst in eine nicht kalkulierbare Gefahr für Leib und Leben gebracht.
Unmittelbar nach Stillstand des Zuges führten zwei Aktivisten von Robin Wood ein Seil unter dem Zug durch und seilten sich von der Saalebrücke ab. Das Seil verlief quer über die Schienen, so dass eine Weiterfahrt des Zuges ohne Gefährdung der Personen nicht möglich war. Die Polizei setzte Spezialkräfte ein, um die Abseilaktion zu lösen, ohne die Personen zu gefährden. Die zwei Aktivisten sowie vier weitere Personen, die als Helfer fungierten, wurden vor Ort festgenommen.
Die Bundespolizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts eines Verbrechens des gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr (§ 315 StGB) aufgenommen.
Zudem hatte der Zwangsstopp nicht unerhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr.
Quelle: Pressestelle VEK-Transport | Polizeidirektion Anklam | Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt