„Wir handeln bei der Verkehrssicherheit Hand in Hand. Überall in Deutschland ist zu hohe Geschwindigkeit der Killer Nummer eins“, sagte Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer Strategie für mehr Verkehrssicherheit auf dem richtigen Weg sind. Mit dem Blitz-Marathon schärfen wir das Bewusstsein der Menschen für die Gefahren von zu schnellem Fahren“, betonte Jäger.
Die Kontrollstellen werden vorab in den Medien und im Internet veröffentlicht. Die Erfahrungen der Polizei zeigen, dass dies einen positiven Einfluss auf die Autofahrer hatte. An normalen Kontrolltagen fahren bis zu acht Prozent der Autofahrer zu schnell. Beim ersten Blitz-Marathon fuhren dagegen lediglich vier Prozent und beim zweiten und dritten sogar nur noch drei Prozent der Autofahrer zu schnell. Bei den vergangenen drei Blitzmarathons wurden insgesamt fast zwei Millionen Verkehrsteilnehmer überprüft, 63.000 Raser fielen dabei trotz der Vorankündigung durch zu schnelles Fahren auf. Dabei waren 700 Fahrverbote erforderlich.
Im vergangenen Jahr kamen 528 Menschen bei Verkehrsunfällen auf den NRW-Straßen ums Leben. Das sind 106 weniger als im Jahr davor. Allein 76 Menschen weniger starben durch die Unfallursache „Zu schnelles Fahren“. Die Zahl der durch Raser verursachten Verkehrstoten ging damit um 32 Prozent zurück. Trotzdem ist jeder Verkehrstote einer zuviel und die Raserei ist nach wie vor Killer Nr. 1. Gleichzeitig ist die Senkung des Geschwindigkeitsniveaus ein wirksamer Schutz gerade für die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger und Radfahrer, die eben keinen Airbag haben.
Auch bei diesem Blitz-Marathon nimmt die NRW-Polizei die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger ernst. Viele der gemeldeten „Wutpunkte“ sind inzwischen als dauerhafte Messpunkte feste Bestandteile.
Zu schnelles und rücksichtloses Autofahren, aber auch eigenes Fehlverhalten führen häufig zu schweren Radfahrunfällen. Im vergangenen Jahr starben 81 Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen, ein deutlicher Anstieg um 17 Prozent. Den vierten Blitz-Marathon am 4. Juni will die NRW-Polizei auch dazu nutzen, alle Verkehrsteilnehmer für diese Problematik zu sensibilisieren. „Rasen, zugeparkte Radwege und Abbiegen, ohne auf Andere zu achten gefährden gerade in den Städten die Radfahrer. Doch auch den Radfahrern selbst will die Polizei deutlich machen, dass das Einhalten von Regeln sie schützt. Die Hälfte der Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt sind, verursachen sie selber. Deshalb ahndet die Polizei konsequent falsches Verhalten von Fahrradfahrern.
Hier finden Sie die Messstellen der Polizei NRW
Hier finden Sie im pdf Format die Messstellen der Polizei Niedersachsen
Aufgrund der in einigen Regionen Bayerns weiterhin sehr angespannten Hochwasserlage wird der ab dem 4. Juni angekündigte erste ‚Bayerische Blitz-Marathon‘ verschoben.
Auch die am 4. Juni um 10:30 Uhr an einer Kontrollstelle im Münchner Norden angekündigte Pressekonferenz mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann findet nicht statt.