Video aus der Europol-Zentrale während der Operation „Archimedes“ | Video: Europol
[dropcap color=“#1e73be“ font=“0″]E[/dropcap]uropol | Es war die größte jemals durchgeführte Aktion gegen Schwere und Organiserte Kriminalität die in Europa durchgeführt wurde. Unter dem Namen „Archimedes“ beteiligten sich vom 15. bis 23. September 2014 auch deutsche Polizeibehörden an einem von Europol initiierten europaweiten, deliktsübergreifenden „Joint Action Day“.Insgesamt 34 Länder, darunter alle 28 EU-Mitgliedstaaten sowie Australien, USA, Norwegen, Serbien, Kolumbien und die Schweiz nahmen an der Operation unter dem Namen „Archimedes“ teil und führten an mehr als 290 Kontrollstellen auf Straßen, an Grenzübergängen sowie See- und Flughäfen Überprüfungsmaßnahmen durch. Eurojust, Frontex und Interpol waren ebenfalls eingebunden.
Ziel der bisher größten deliktsübergreifenden Operation ist die Bekämpfung der Schweren und Organisierten Kriminalität durch die zeitgleiche Durchführung von Maßnahmen an einer Vielzahl internationaler Kontrollstellen.
[quote font=“0″ arrow=“yes“]“Es handelt sich um die bedeutendste koordinierte Aktion, die jemals in Europa gegen das organisierte Verbrechen geführt wurde“, sagte Europol-Direktor Rob Wainwright in Den Haag.[/quote]
Mehr als 20.000 Beamte und Sicherheitskräfte
Wie bedeutend die koordinierte Aktion für Europol war, zeigen die Daten:
Mehr als 20.000 Beamte und Sicherheitskräfte waren im Einsatz um insgesamt 1.027 Perosnen festzunehmen, 599 kg Kokain und 200 kg Heroin sicherstellen, sowie 1,3 Tonnen Cannabis. Außerdem ermittelten die Behörden auch gegen Cyberkriminalität und Kinderpronographie. „30 rumänische Kinder konnten aus den Fängen von Zuhältern befreit werden“, so Europol weiter. Sichergestellt wurden auch 13 Luxusfahrzeuge, mehr als eine Millionen Euro Bargeld, sowie mehr als 1,5 Millionen illegale Zigaretten.
Auch konnten die Ermittler neue Strukuren und Routen der Verbrecherbanden identifizieren.
BKA zentraler Ansprechpartner bei Europol
Das BKA fungierte im Rahmen der Operation „Archimedes“ als zentraler Ansprechpartner für Europol und die beteiligten nationalen und internationalen Strafverfolgungsbehörden. Deutschland war bei der Aktion mit zwölf Landeskriminalämtern, der Bundespolizei, dem Zollkriminalamt (ZKA) sowie dem Bundeskriminalamt (BKA) beteiligt.
Die Bundespolizei kontrollierte im Bereich Schleusungskriminalität, für die Phänomene gefälschte Güter, Verbrauchssteuerbetrug, synthetische Drogen sowie Kokain- und Heroinschmuggel war das ZKA zuständig.
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg war für die Koordination der Kontrollen im Bereich der Eigentumskriminalität, hier insbesondere zum Wohnungseinbruchdiebstahl, verantwortlich. Das BKA übernahm neben seiner Rolle als zentraler Ansprechpartner die Koordinierung der Kontrollmaßnahmen im Phänomenbereich Menschenhandel.
Elf Festnahmen in Deutschland
In Deutschland führte die Operation „Archimedes“ zur Festnahme von elf Personen wegen des Verdachts der Einschleusung von Ausländern und zur Feststellung von 241 illegal eingereisten Personen. Zudem ergaben sich Verdachtsfälle des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung. Im Zusammenhang mit Kontrollmaßnahmen wegen des Verdachts der illegalen Einfuhr von Rauschgift kam es zu drei Festnahmen und zur Sicherstellung von fast zwei Kilogramm Kokain. In Berlin wurden drei italienische Staatsangehörige auf frischer Tat bei einem Einbruch in ein Antiquitätengeschäft festgenommen. Zudem konnten in Lettland durch die dortigen Behörden sechs in Deutschland gestohlene Kraftfahrzeuge sichergestellt werden.
[quote font=“0″ arrow=“yes“]BKA-Präsident Jörg Ziercke: „Rauschgifthandel auf öffentlichen Plätzen, Kokainschmuggel aus Südamerika, synthetische Drogen, über 400 Wohnungseinbrüche in Deutschland pro Tag, Schleuser, die sich am Leid anderer bereichern – Organisierte Kriminalität hat viele Gesichter und ist international. Dieser Entwicklung muss mit einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden entgegengewirkt werden. Die deutsche Beteiligung an den Kontrollmaßnahmen in sieben von zwölf Deliktsbereichen stellte – gemeinsam mit den Maßnahmen Frankreichs und den Niederlanden – den Schwerpunkt des aktuellen Joint Action Day dar und unterstreicht die Bedeutung, die wir der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität widmen.“[/quote]