Der 61-Jährige hatte sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und war schließlich auf ein Vordach gelangt. Von seinem Vorhaben, 15 Meter in die Tiefe zu springen, konnte ihn ein Polizeibeamter abbringen.
Der Gefangene, der eine Freiheitsstrafe wegen Betrugs verbüßt und anschließend wegen Brandstiftung in Untersuchungshaft gehen muss, war seit einer Woche zur Behandlung im Juliusspital. Dort stand der Mann unter ständiger Bewachung eines Gefängnisbediensteten. Nach den jetzt vorliegenden Erkenntnissen begann der 61-Jährige im Laufe des Nachmittags wegen anstehender Behandlungen zu randalieren.
Der Bewacher meldete sich daraufhin kurz nach 15:00 Uhr bei der Würzburger Polizei und bat um Unterstützung, weil sich der Häftling in dem eigens für die Unterbringung von Häftlingen vorgesehenen Zimmer verbarrikadiert hatte. Bis zum Eintreffen der ersten Streifenbesatzungen der Würzburger Polizei hatte der Gefangene bereits die Scheibe des Zimmerfensters eingeschlagen und war dann ins Freie geklettert. Schließlich landete der 61-Jährige auf einem Vordach in 15 Metern Höhe.
In der Folge drohte der Häftling zu springen, falls sich ihm jemand nähern sollte. Sofort wurde daraufhin die Berufsfeuerwehr Würzburg verständigt, die mit einem kompletten Löschzug anrückte und der Rettungsdienst verständigt. Auf Seiten der Polizei wurden Beamte der Verhandlungsgruppe (VG) hinzugerufen. Allerdings gelang es vorher einem Beamten der Polizeiinspektion Würzburg-Ost, durch besonders einfühlsame Gesprächsführung den Gefangenen zur Aufgabe zu bewegen. Der Mann kletterte dann über ein Fenster wieder in das Klinikgebäude zurück. Wie sich herausstellte, hatte sich der 61-Jährige Schnittwunden zugefügt, als er durch das von ihm eingeschlagene Fenster ins Freie geflüchtet war.
Inzwischen hatte sich der Häftling wieder so weit beruhigt, dass die dringend erforderlichen medizinischen Untersuchungen unter entsprechender Bewachung durchgeführt werden konnten.