Wuppertal | Polizeibeamte haben am heutigen Mittwochmorgen (09.11.2016) auf Beschluss des Amtsgerichts Solingen die Wohnungen zweier sogenannter Reichsbürger in der Solinger Innenstadt und im Ortsteil Aufderhöhe durchsucht.
Zwei Männer im Alter von 40 und 57 Jahre sind Inhaber von Waffenbesitzkarten, als Sportschützen aktiv und im Besitz von Schusswaffen und Munition. Sie bekennen sich öffentlich zum Reichsbürgertum. „Aus dem Schriftverkehr mit ihnen geht hervor, dass sie die in der Bundesrepublik erlassenen Gesetze nicht anerkennen„, teilte die Polizei Wuppertal mit. Diese Erkenntnisse bewogen die Ermittler, die Geeignetheit der beiden Personen zum Waffenbesitz anzuzweifeln, den Entzug der waffenrechtlichen Erlaubnis anzuregen sowie deren verfassungsfeindliches Wirken bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal zur rechtlichen Würdigung vorzulegen.
Beiden Personen ist ein Bescheid zur Vorbereitung des Widerrufs ihrer waffenrechtlichen Erlaubnis zugestellt worden. Aus dem anschließenden Verhalten der beiden Männer ergab sich die zwingende Vermutung, dass sie die behördlichen Maßnahmen nicht akzeptieren würden, woraufhin der polizeiliche Staatsschutz heute, gegen 6 Uhr, auf Beschluss des Amtsgerichts Solingen die Wohnung beider Männer unter Hinzuziehung eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) sowie mit Kräften der Bereitschaftspolizei durchsuchte.
20.000 Schuss Munition gelagert
Bei den Durchsuchungen wurden in den beiden Wohnungen unter anderem zwölf Langwaffen, neun Kurzwaffen, drei Luftdruckwaffen, eine Halbautomatikwaffe sowie mehrere erlaubnisfreie Waffen (Speer, Machete, Gaspistolen, Messer, Dolche, Pfefferspray), über 20.000 Schuss Munition und zahlreiches Zubehör zum Fertigen weiterer Munition beschlagnahmt.
Der polizeiliche Einsatz, an dem über 80 Beamte beteiligt waren, endete um rund vier Stunden später um 12.10 Uhr.