Kruft – Heute Mittag, gegen 13.50 Uhr, wurde die Polizei Andernach darüber informiert, dass in Kruft Schüsse gefallen seien. Ein Mann liege schwerverletzt auf der Straße vor einem Anwesen in der Bundesstraße (Ortsmitte des Ortes).
Die erste Streife der Polizei fand tatsächlich einen 50-jährigen Mann vor, der mindestens eine Schussverletzung im Rumpfbereich aufweist. Der Verletzte wurde inzwischen in ein Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand wird als bedrohlich aber stabil eingeschätzt.
Zeitgleich waren im Hof des Anwesens Rettungssanitäter dabei, sich um eine ebenfalls schwerstverletzte Frau zu kümmern. Da der Schütze noch nicht gestellt war, geschah dies unter lebensgefährlichen Umständen. Gemeinsam mit der Polizei wurden Sanitäter und das Opfer aus der Gefahrenzone geschafft. Trotz aller ärztlicher Bemühungen erlag die 47-Jährige wenig später ihren Verletzungen.
Aufgrund von Zeugenangaben musste die Polizei davon ausgehen, dass der Schütze sich in das Haus zurückgezogen hat.
Ob sich weitere Personen in dem Haus befanden, war zu diesem Zeitpunkt unklar. Die Polizei umstellte daraufhin das Gebäude und verständigte das Spezialeinsatzkommando. Als das SEK kurz nach 15.00 Uhr in das Gebäude eindrang, fanden die Beamten einen 51-jährigen Mann auf, der ebenfalls tot war – offensichtlich aufgrund Schusswaffeneinwirkung.
Entgegen ersten Gerüchten und Falschmeldungen hat die Polizei bei dem Einsatz selbst keine Schusswaffen eingesetzt oder in irgendeiner Weise auf Personen eingewirkt.
Gefunden wurde bislang ein Revolver, aus dem Schüsse abgegeben wurden. Ob es sich dabei um die einzige Waffe handelt, die in dem Geschehen eine Rolle spielt, ist noch unklar.
Bei den beiden Toten handelt es sich um ein geschiedenes oder zumindest getrennt lebendes Ehepaar. Der schwerverletzte 50-Jährige soll aus dem persönlichen Umfeld der getöteten Frau kommen. Alle drei sind deutsche Staatsangehörige.
Da alle unmittelbar Beteiligten entweder tot sind oder nicht befragt werden können, ist der Hergang derzeit für die ermittelnden Beamten noch weitgehend unklar.
Manches spricht zur Stunde für ein wie auch immer geartetes Beziehungsdelikt, erwiesen ist dies aber keineswegs. Abgrenzend kann allerdings gesagt werden, dass die Polizei bisher keine Ermittlungsansätze oder Hinweise gefunden hat, die auf einen Überfall o.ä. Tatalternative hinweisen würden.
Quelle: Polizeipräsidium Koblenz
SymbolFoto: © Amadeus Sartorius