Pinneberg | Am gestrigen Freitag kam es zu einem Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, nachdem gegen 15.21 Uhr ein bislang unbekannter Anrufer der Mitarbeiterin eines Seniorenwohnheimes mitteilte, dass dort demnächst eine Bombe explodieren wird. Umgehend wurde die Polizei informiert und alle notwendigen Sofortmaßnahmen eingeleitet.
Der Bereich wurde mit allen verfügbaren Streifenfahrzeugen aufgesucht und weiträumig abgesperrt. Die über 100 Hausbewohner wurden zügig evakuiert und mit drei Bussen der Pinneberger Verkehrsgesellschaft in eine nahegelegene Sporthalle verbracht. Für den Transport der acht Bettlägerigen wurden sechs Rettungswagen der RKiSH eingesetzt. Ein Bewohner wurde aufgrund einer Erkrankung medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus transportiert.
Mit insgesamt fünf Suchhunden hat die Polizei das fünfstöckige Gebäude auf mögliche Sprengsätze durchsucht, konnte jedoch keine entsprechenden Sprengmittel auffinden. Die Absuche der weit über 200 unterschiedlichsten Räumlichkeiten dauerte insgesamt 2,5 Stunden und konnte um 19.15 Uhr beendet werden.
Anschließend begannen Feuerwehr und Rettungsdienst, die mit 80 Kräften im Einsatz waren, mit der Rückführung der Bewohner. Die Hausleitung des Seniorenheims bestellte vorsorglich ihr Pflegepersonal aus dem Feierabend und zur besseren Betreuung wieder in den Dienst zurück.
Hintergründe dieser Bombendrohung und Rückschlüsse auf das Motiv des Anrufers sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Wenn der Täter ermittelt wird, hat sich dieser wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten nach § 126 Abs. 2 des Strafgesetzbuches zu verantworten.
Weiterhin sind Schadensersatzforderungen im hohen sechststelligen Bereich zu erwarten.
Wer Hinweise auf den Anrufer dieser Bombendrohung geben kann, wendet sich bitte an die Polizei Pinneberg unter der Rufnummer 04101 – 2020.