In mehreren Bundesländern – NRW, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bremen – wurden 37 Wohnungen durchsucht und elf Haftbefehle in Deutschland, Frankreich, Türkei und Griechenland vollstreckt. Insgesamt waren an dem großangelegten Einsatz der Polizei 500 Beamte beteiligt, darunter auch Spezialeinsatzkräfte der GSG 9 der Bundespolizei.
Ab 06:00 Uhr durchsuchten zeitgleich die Beamten der Bundespolizei mehrere Wohnungen. Sechs Männer zwischen 38 und 58 Jahren nahmen die Beamten aufgrund erwirkter Haftbefehle fest. Bei den Beschuldigten handelt es sich um syrische, deutsche und einen irakischen Staatsangehörige.
Wie die Polizei mitteilt konnte umfangreiches Beweismittel sichergestellt werden. Neben Datenträgern, Mobilfunktelefonen, Notizen, Betäubungsmitteln und Ausweisdokumenten wurden auch 145.000 Bargeld aufgefunden.
Die Staatsanwaltschaft Essen wirft den Männern vor, als Teil einer international vernetzten Schleuserorganisation in 127 Fällen mindestens 270 Personen nach Deutschland oder in andere Schengenstaaten geschleust zu haben. Die Geschleusten kamen überwiegend aus Syrien und wurden über verschiedene Routen mit Lastkraftwagen, Flugzeugen und Schiffen nach Europa geschleust. Der Schleuserlohn betrug je nach verwendeter Route zwischen 4.500 und 17.000 Euro. Als Kopf der Bande wird gegen einen 58-jährigen syrischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in Essen ermittelt. Er soll den Geldtransfer aus dem Ausland an die jeweiligen Schleuserorganisationen verwaltet haben. Im Vorfeld wurde durch die Staatsanwaltschaft ein dinglicher Arrest in Höhe von 300.000 Euro erwirkt.
Da es Hinweise auf die Bewaffnung eines Beschuldigten im Raum Ahlen gab, kamen Beamte der GSG 9 der Bundespolizei zum Einsatz.