Zumeist gehen Taschendiebe in Teams von mehreren Tätern arbeitsteilig vor. Dabei nutzen sie Tricks oder schlagen nach einem selbst verursachten Gedränge zu.
Opfer von Taschendiebstahl werden vor allem Frauen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahre 2011 in Deutschland insgesamt 120.790 Taschendiebstähle angezeigt. Taschendiebstahl ist in der Großstadt-Öffentlichkeit – neben Autoaufbruch, Fahrraddiebstahl und Sachbeschädigungen an Autos – eines der häufigsten Delikte. Und das, obwohl die Polizeiliche Kriminalstatistik nur den Diebstahl aus am Körper getragenen (Bekleidungs- oder Hand-) Taschen zum Taschendiebstahl rechnet.
Das Repertoire der Taschendiebe ist äußerst umfangreich, fast täglich werden neue Finessen bekannt.
Die Tricks der Ganoven:
[spoiler title=“Der Rempel-Trick:“ open=“1″ style=“1″]Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder „in die Zange“ genommen; beim Einsteigen stolpert der Vordermann, er bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.[/spoiler] [spoiler title=“Der Drängel-Trick:“ open=“0″ style=“1″]In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche „griffbereit“ anbietet.[/spoiler] [spoiler title=“Der Stadtplan-Trick:“ open=“0″ style=“1″]Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder bitten es – etwa auf Bahnhöfen – an einen ausgehängten Plan. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche.[/spoiler] [spoiler title=“Der Geldwechsel-Trick:“ open=“0″ style=“1″]Fremde bitten das Opfer, eine Münze zu wechseln. Wenn das Opfer die Geldbörse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während dieser beispielsweise seine Münze in die Börse wirft, nimmt er Banknoten heraus.[/spoiler] [spoiler title=“Der Beschmutzer-Trick:“ open=“0″ style=“1″]Insbesondere nach einem Bankbesuch wird das Opfer „versehentlich“ mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus der Bekleidungstasche.[/spoiler] [spoiler title=“Der Supermarkt-Trick:“ open=“0″ style=“1″]Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während es danach sucht, wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt.[/spoiler] [spoiler title=“Der Hochhebe-Trick:“ open=“0″ style=“1″]In einer Gaststätte behauptet jemand, das Gewicht des Opfers schätzen zu können. Beim Hochheben „zieht“ er oder ein Komplize die Geldbörse.[/spoiler] [spoiler title=“Der Bettel-Trick:“ open=“0″ style=“1″]Kinder halten dem Opfer im Lokal ein Blatt Papier vor mit der Bitte um eine Spende. Oder sie tollen auf der Straße um das Opfer herum und betteln es an. Dabei nutzt einer die Ablenkung für den raschen Griff nach der Geldbörse oder in die Handtasche.[/spoiler] [spoiler title=“Der Blumen-Trick:“ open=“0″ style=“1″]Ein Fremder begrüßt das Opfer freundschaftlich, umarmt es oder steckt ihm eine Blume an. Während das Opfer verdutzt ist, verschwindet die Brieftasche.[/spoiler] [spoiler title=“Der Taschenträger-Trick:“ open=“0″ style=“1″]“Taschenträger“ oder „-trägerinnen“ spähen ältere Frauen beim Einkaufen aus und bieten ihnen scheinbar hilfsbereit an, den Einkauf nach Hause zu tragen. Dort eilen sie mit der Tasche die Treppe hinauf, während der ältere Mensch nicht so schnell hinterherkommt. Unterwegs nehmen sie die Geldbörse heraus, stellen die Tasche vor die Tür und kommen dem Opfer grüßend entgegen. Der Verlust wird erst später bemerkt.[/spoiler][box title=“5 Tipps und Verhaltensregeln, wie Sie sich vor Taschendieben schützen können:“ color=“#0066ff“]
Taschendiebe lassen sich am typischen suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute (Hand- oder Umhängetasche).
• Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung dicht am Körper tragen.
• Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite tragen oder unter den Arm klemmen.
• Nutzen Sie statt eines Portemonnaies möglichst einen Brustbeutel, eine Gürtel-innentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse.
• Geldbörsen nicht oben/offen in Einkaufstasche, -korb oder -wagen legen, sondern körpernah tragen.
• Handtaschen auch im Restaurant, im Kaufhaus, im Laden – selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung – nicht an Stuhllehnen hängen oder unbeaufsichtigt abstellen.[/box]
O-Ton des Pressesprechers Michael Zimmer vom PP Unterfranken
Weitere Tipps erhalten Sie auch bei den polizeilichen Beratungsstellen oder im Internet unter www.polizei-beratung.de
Hier können Sie sich das Faltblatt „Schlauer gegen Klauer!“ im PDF Format runterladen.
Darüber hinaus gibt es in zahlreichen Städten gerade in der Vorweihnachtszeit zahlreiche Präventionsveranstaltungen der Polizei.
Zum Beispiel hier:
Darmstadt
Am Mittwoch (28.11.2012) wird die Polizei zu allen genannten und auch anderen Präventionsthemen mit einem Informationsstand in der Innenstadt präsent sein. Im Zeitraum zwischen 12 Uhr und 15.30 Uhr stehen die Beamten interessierten Bürgerinnen und Bürgern am Luisenplatz vor der Sparkasse mit Präventionshinweisen zur Verfügung. Polizeiliche Beratungsstelle Darmstadt Telefon 06151 / 969 4030
Berlin
Zur Verhütung von Trickdiebstählen und Trickbetrügereien, insbesondere des „Enkeltricks“, aber auch von Nachläufertaten, Taschendiebstählen und Handtaschenraubtaten führt die Polizei Berlin in Kooperation mit Berliner Geldinstituten am 29. November die stadtweite Präventionsaktion „Bankentag 2012“ durch. Die Präventionsteams der Polizei Berlin werden in und vor den Filialen verschiedener Geldinstitute, aber auch in Einkaufszentren anzutreffen sein. Sie geben Tipps zum Schutz vor Straftaten und stellen Informationsmaterialien zur Verfügung. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen oder erhalten Sie über das Bürgertelefon der Polizei Berlin unter 030 / 4664 4664
Weitere Termine erfahren Sie auf den Webseiten Ihrer Polizei.
mit Material von Polizei-Beratung.de