Insgesamt 33 Versetzungsgesuche von Polizeibeamten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Bremen zu anderen Polizeivollzugsbehörden im gesamten Bundesgebiet gingen heute in der Personalstelle der Polizei Bremen ein. „Die Anträge würden zurzeit gesichtet und bewertet“, wie ein Polizeisprecher sagte.
Hintergrund dürfte der seit Wochen andauernde Tarifstreit im öffentlichen Dienst sein. Politiker des Bremers Senat sind gegen einen gleich hohen Anstieg der Gehälter der Beamten, wie Bedienstete im öffentlichen Dienst.
Bund- und länderübergreifend besteht grundsätzlich eine Vereinbarung zum Austausch von Polizeibeamten. Anträge auf Versetzungsgesuche lösen daher keinen Automatismus aus. Jedes Gesuch wird als Einzelfall geprüft – in der Regel erfolgen Wechsel nur mit Tauschpartnern.
Dirk Fasse, Polizeivizepräsident, nimmt die Symbolik hinter den eingereichten Versetzungsgesuchen jedoch sehr ernst. „Die Motivation der Kollegen in den Spezialeinheiten ist ein hohes Gut“, so Fasse.
„Die tägliche Arbeit konfrontiere die Beamten mit hohen Belastungen bis hin zur Lebensgefahr. Persönliches Engagement, über die dienstliche Pflicht hinaus, ist daher eine Selbstverständlichkeit. Die Aktion zeige, dass sich hier eine Unzufriedenheit aufgebaut hat.
Die Polizei Bremen wird auch weiterhin die Funktionsfähigkeit des SEK’s sicherstellen“.
Aufgrund des erhöhten Risikos der SEK-Beamten, müssen diese weit höhere Versicherungsbeträge zahlen, als z.B. Kollegen im Streifendienst. Die gezahlte „Sonderzulage“ – für Beamte in Spezialeinheiten – in Höhe von etwa 200 – 300€, deckt diese Kosten nicht ab. Ebenso sind SEK-Beamte fast täglich „auf Abruf“, was zu einem erschwerten Familienleben führt. Das insgesamt 33 der 35 SEK-Beamte gleichzeitig ein Versetzungsgesuch stellen, zeigt wie eingeschworen ein Kommando und der Zusammenhalt ist.
UPDATE 13.06.2013 | Eine Stellungnahme des Innensenators Bremens finden Sie HIER
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