Der innenpolitische Sprecher der Bremer FDP, Rainer W. Buchholz, erklärte zu den Versetzungsgesuchen:
„Versetzungsgesuche sind für Beamte legitime Mittel um persönliche oder berufliche Fortentwicklung an anderer Stelle einzuleiten. Dies gilt selbstverständlich auch für Beamte des Bremer SEK.
Wenn nun aber gleich 33 Beamte des SEK um ihre Versetzung nachsuchen, offenbart sich hierin auch ein erheblicher Vertrauensverlust in die politische Führung. Während man den Beamten des SEK Tag für Tag nicht nur Loyalität, sondern auch den Einsatz ihrer körperlichen Unversehrtheit abverlangt, werden sie und ihre Kollegen teilweise von Besoldungserhöhungen abgekoppelt und noch dazu von Finanzsenatorin Linnert (Grüne) als ´Kindergarten´ tituliert. Während der eigene Senator sich zurückhält, anstatt sich ohne Wenn und Aber vor seine Beamten und Beamtinnen zu stellen, wachsen Unmut und Frust.“
Auch der innenpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Wilhelm Hinners, kritisiert den Senat:
„Bürgermeisterin Linnert und Senator Mäurer machen es sich zu einfach, wenn sie mit Gutsherrenart auf Kritik und die Wechselabsichten nahezu aller Mitarbeiter der Eliteeinheit der Bremer Polizei reagieren. Hier handelt es sich um hochqualifizierte Beamte, die nicht leicht zu ersetzen sind. Die Botschaft hinter dieser Aktion muss ernst genommen werden“, so Hinners in einer Pressemitteilung.
Opposition fordert Neueinstellungen
Beide Oppositionsparteien fordern den Innensenator Mäurer (SPD) auf, Lösungsvorschläge zu erarbeiten, die auch langfristig den Druck absenken. Dazu würde der konsequente Abbau von Überstunden durch vermehrte Neueinstellungen, verkürzte Beförderungszeiten bei herausragenden Leistungen sowie die Übernahme der letzten Besoldungsrunde ohne jeden Abstrich.
Fraglich jedoch ist, wie bei der aktuellen Haushaltslage in Bremen die Vorschläge umgesetzt werden können.
Fest steht, die Motivation und Arbeit der einzelnen Polizistinnen und Polizisten – in ganz Deutschland – sollte wieder mehr wertgeschätzt werden. Sowohl durch die Politik als auch durch die Bürgerinnen und Bürger. Ein Job der unter Umständen lebensgefährlich ist, kann ohne Wertschätzung und Loyalität nur schwer ausgeübt werden. Hinter jeder Uniform steht auch ein Mensch.
Fakt ist, das sich der Unmut einzelner Beamten nicht gegen die eigentliche Polizeiführung richtet. Deutschlandweit tragen nicht nur exzellente Polizeiführer in Spezialeinheiten zu einer hohen Motivation der Polizeibeamten bei, sondern auch in vielen anderen Abteilungen und Kommissariaten. [/quote]