Einer Zivilstreife war der 38-Jährige bereits vor der Tat aufgefallen, weil er offenbar ziellos durch die Hemmstraße streifte. Nachdem sie ihn kurz aus den Augen verloren hatten, kam er ihnen erneut entgegen. Wenige Meter entfernt sahen sie dann den 30-Jährigen auf dem Boden hocken. Dieser blutete stark aus der rechten Gesichtshälfte und stammelte geschockt: „Ich verliere mein Augenlicht“. Weiter gab er an, dass er unvermittelt von dem Unbekannten angegriffen und ins Gesicht geschlagen worden sei. Dabei ging die Brille des Opfers zu Bruch. Nach notärztlicher Versorgung vor Ort wurde der Verletzte abtransportiert.
Am Tatort meldete sich eine Frauengruppe, die den Vorfall beobachtet hatte. Eine der Frauen übergab den Beamten ein Küchenmesser, das der Täter vor ihren Augen in eine Mülltonne geworfen hatte. Eine Blutspur führte von dort zu einer Wohnungstür in einem Haus in der Hemmstraße.
Spezialeinsatzkräfte (SEK) drangen in die Wohnung ein. Einsatzkräfte, die das Haus umstellt hatten, meldeten ihnen, dass eine Person versuchen würde über das Dach zu fliehen und jetzt in 10 Meter Höhe an der Balkonbrüstung hängt. SEK-Beamte befreiten ihn dann aus seiner Hängepartie am Balkon. An seiner Hand stellten sie eine blutende Wunde fest, die er sich offensichtlich bei dem Angriff zugezogen hatte.
Der 38-Jährige war in den letzten Jahren bereits mehrfach damit aufgefallen, dass er grundlos auf Passanten eingeschlagen hatte. Nach Hinzuziehung des Sozial Psychiatrischen Dienstes erfolgte eine Zwangseinweisung des 38-Jährigen in eine psychiatrische Klinik.