Auslöser war ein familiärer Konflikt mit seiner älteren Lebensgefährtin innerhalb der Wohnung gewesen, infolge dessen sich der Mann Schnittverletzungen an den Unterarmen im Pulsaderbereich zufügte. Seine Lebensgefährtin orderte daraufhin einen Rettungswagen, dessen Besatzung kurz darauf in der Wohnung erschien. Zunächst ließ der 55-Jährige eine Erstversorgung der selbst beigebrachten Wunden zu. Nachdem er jedoch von den Rettungskräften erfahren hatte, dass eine weitere Behandlung im Krankenhaus erfolgen sollte, entfernte er sich in das Schlafzimmer der Wohnung unter dem Vorwand, sich Schuhe anzuziehen. Die Sanitäter folgten dem Mann. In Wahrheit griff dieser jedoch nach einem bereitgelegen Samuraischwert, das er sogleich gegen die beiden Rettungskräfte richtete und sie damit bedrohte.
[one_third][ad id=“11950″][/one_third]Mit diesem Schwert hatte sich der Mann zuvor die Schnittverletzungen selbst zugefügt. Auf Grund der akuten Gefahr zogen sich die Sanitäter räumlich zurück. Gleich darauf war es der Lebensgefährtin des Suizidenten jedoch gelungen, ihm ohne weitere Zwischenfälle das Schwert wieder abzunehmen und es den Rettungskräften zu übergeben. Danach waren jedoch aus dem nur teilweise einsehbaren Schlafzimmer, in dem sich der Suizident nun alleine aufhielt, mehrere Schussabgaben zu hören. Den zwischenzeitlich alarmierten und eingetroffenen Funkstreifenbesatzungen gelang es im weiteren Verlauf nicht, mit dem 55-Jährigen aus der Distanz in Gesprächskontakt zu kommen, um ihm zum Einlenken zu bewegen und somit eine Eigengefährdung oder eine Gefährdung von Unbeteiligten zu verhindern.
Zugriff durch Spezialeinsatzkommando
Da der Mann über eine spezielle Kampfwaffenausbildung verfügen sollte und ein Besitz von echten Schusswaffen nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden konnte, wurde das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei für einen gezielten Zugriff angefordert. Nach dem Aufbau der üblichen Sicherheitsvorkehrungen konnte der 55-jährige Mann gegen 01.15 Uhr durch die SE-Kräfte widerstandslos im Schlafzimmer der Wohnung festgenommen werden.
Bei der Durchsuchung des Zimmers, wurde neben einer Luftdruckpistole auch ein Schreckschussrevolver sichergestellt, von dem auch die mehrfache Schussabgabe erfolgt war.
Der Mann wurde aufgrund seiner eigens zugefügten Schnittverletzungen zunächst einem Hildesheimer Krankenhaus zugeführt und danach mit Einweisungsbeschluss in ein psychatrisches Klinikum überstellt. Eingesetzte Rettungs- und Sicherheitskräfte oder etwa unbeteiligte Personen waren im Zuges des Einsatzes nicht verletzt worden.
Eine Blutalkoholuntersuchung hatte bei dem Mann einen Wert von über zwei Promille ergeben.