Ein Anwohner hatte heute, gegen 08.30 Uhr, die Polizei alarmiert, da er Streitigkeiten aus der Wohnung im zweiten Obergeschoss gehört hatte. Bei Eintreffen der Streife wurden Gegenstände aus dem Fenster geworfen und der Mann drohte „alle abzustechen“.
Der Tatverdächtige hatte sich in seiner Wohnung verbarrikadiert, in der sich neben ihm noch drei Brüder (25, 34 und 35 Jahre alt) sowie seine 62-jährige Mutter befanden. Er betrat mehrfach mit einem Messer in der Hand den Balkon. Aufgrund dessen wurden die Verhandlungsgruppe der Polizeidirektion Hannover sowie das Spezialeinsatzkommando (SEK) des Landeskriminalamtes alarmiert und eingesetzt. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der offenbar verwirrte Mann über eine Schusswaffe verfügt, musste die Straße gesperrt und der Stadtbahnverkehr für etwa vier Stunden unterbrochen werden. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.
Gegen 13.00 Uhr nachdem eine verbale Kontaktaufnahme zu dem 41-Jährigen gescheitert war, kam es zum Einsatz des SEK, als die Wohnungstür von innen geöffnet wurde. Die offenbar Unbeteiligten verließen die Wohnung und der Tatverdächtige verschanzte sich in einem Zimmer in dem er kurz darauf vom SEK festgenommen wurde. Der Tatverdächtige wurde zur Wache der Polizeiinspektion West gebracht.
Bei dem Einsatz wurden die 62-jährige Mutter des 41-Jährigen und ein Polizeibeamter durch Hundebisse eines Diensthundes leicht verletzt. Die Polizei ermittelt nun wegen Bedrohung zum Nachteil der Familienmitglieder und den eingesetzten Polizeibeamten.
Zurzeit wird geprüft, ob der Täter aufgrund einer möglichen psychischen Erkrankung in eine Klinik eingewiesen werden muss.
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