Eckernförde | Unter dem Eindruck der Terroranschläge von Paris beschaffen die Polizeien der Länder neben ballistischen Schutzwesten und Helmen auch neue Mitteldistanzwaffen für ihre Einsatzkräfte. Eine große deutsche Landespolizeibehörde hat der SIG Sauer GmbH & Co. KG den Auftrag zur Lieferung von mehreren hundert Gewehren vom Typ MCX erteilt, wie das Unternehmen aus Eckernförde mitteilte. Wurde in den vergangenen Jahrzehnten bei der Polizei auf SIG Sauer als Dienstpistolen und Heckler & Koch MP5 als Maschinenpistolen gesetzt, zeichnet sich aktuell eine Kehrtwende ab. Neben der Bundespolizei und dem Zoll wechselten einige Landespolizeien auf Pistolen des Herstellers Heckler & Koch – wie z. B. der P30 oder SFP9. Hingegen bei Mitteldistanzwaffen vermehrt auf Hersteller wie C.G. HAENEL oder nun SIG Sauer gesetzt wird. „Dieser Auftrag unterstreicht den Trend, bei der Bewaffnung von Sicherheitskräften stärker auf die Beschaffung von Gewehren zu setzen, die langsam die Heckler & Koch MP5 ablösen„, sagte SIG Sauer Geschäftsführer Franz von Stauffenberg.

Die SIG MCX Gewehre werden mit speziell auf die Wünsche der Polizei angepassten Spezifikationen produziert. Durch die modulare und kompakte Bauweise wie auch weitere hochwertige technische Features konnte SIG Sauer im Wettbewerb überzeugen. Lieferbar ist das modulare Multikaliber-Sturmgewehr in den Kalibern 5,56 NATO und .300 BLK sowie in Kürze in 7,62mm x 39. Durch die wahlweise einstell- oder ab klappbare Schulterstütze ist das MCX nicht nur Platzsparend im Polizeifahrzeug transportierbar, sondern auch gleichzeitig für den Anwender flexibel im Einsatz. Das SIG MCX bleibt auch ohne montierte Schulterstütze feuerbereit, wodurch es sich ideal für die verdeckte Trageweise im Personenschutz eignet.

Zu dem erstmals 2013 vorgestellten und seit 2016 in Deutschland produzierten MCX gehören weitere Ausstattungsdetails wie, beidseitig bedienbarer Feuerwahlhebel (Gesichert, Einzelfeuer, Feuerstoß), Verschlussfang- und -entriegelungshebel sowie eine verstellbare Gasentnahme zur Schalldämpfernutzung und kaltgeschmiedete Rohre.
Fairer Wettbewerb
SIG Sauer Geschäftsführer Franz von Stauffenberg lobt vor allem auch den fairen Wettbewerb: „Es war ein fairer und einwandfreier Wettbewerb, der nicht durch die Struktur der Ausschreibung und deren Rahmenbedingungen bereits auf einen Wettbewerber zugeschnitten war„. Er sieht den Erfolg bei dieser Ausschreibung aber nicht nur durch die Qualität der SIG Sauer Produkte, sondern auch in den Rahmenbedingungen der Ausschreibung begründet: „Besonders die speziellen Anforderungen an die gewünschte Munitionsverträglichkeit konnte fast ein Jahr lang getestet werden, ein entscheidendes Detail für eine erfolgreiche Erprobung der Waffe„, so Franz von Stauffenberg. Dies sei beispielsweise bei der Ausschreibung der Waffen für das Kommando Spezialkräfte (KSK) so nicht der Fall gewesen, erklärte das Unternehmen. „Hier war die einzusetzende Munition nicht verfügbar, um die ausgeschriebene Waffe an diese anzupassen. Lediglich der spätere Gewinner der Ausschreibung konnte auf die Munition zugreifen„, teilte ein Unternehmenssprecher mit.
Video: SIG MCX at the SIG SAUER Academy
Trotzdem sieht sich SIG Sauer auf gutem Wege, auch bei kommenden weiteren Ausschreibungen zu punkten. „Wir haben ein sehr wettbewerbsfähiges Angebot und unser Team ist gut aufgestellt, um alle kommenden Anforderungen in Europa zu erfüllen„, erklärte von Stauffenberg.
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