Geislingen (Ba-Wü) – Zu einem ganz speziellen SEK-Einsatz kam es am Freitag (04.05.2012) in Geislingen in Baden-Württemberg. Gegen ca. 11:00 Uhr kam es nach ersten Zeugenaussagen in einer Werkstatthalle einer ortsansässigen Spedition, in der ein Kompressor stand, zu einem Brand. Das Feuer breitete sich rasch in den Fahrzeughallen aus, in der sich drei Sattelzugmaschinen und mehrere Auflieger befanden. Dichter schwarzer Rauch, mehrere Explosionen und meterhohe Flammen machten der Feuerwehr zu schwer zu schaffen. Auch der Verkehr auf der naheliegenden B 466 musste aufgrund der starken Rauchentwicklung bis ca. 12:00 Uhr umgeleitet werden.
Gegen 12:15 Uhr war der Brand unter Kontrolle gebracht und gegen 13:40 Uhr endgültig gelöscht worden. Danach musste das Gebäude im Umkreis von 100 Meter gesperrt und evakuiert werden, da sich eine überhitzte „mannshohe“ Gasflasche in den ausgebrannten Räumen der Spedition befand, die zuerst gesichert werden musste. Die Beamten der Feuerwehr, die u.a. mit drei Wasserwerfern und zahlreichen Rohren im Einsatz war, konnte wegen akuter Einsturzgefahr das Gebäude nicht betreten, um die Flasche zu sichern bzw. zu kühlen.
Nun kamen zwei angeforderte Polizeibeamte des Spezialeinsatzkommando (SEK) Göppingen zum Einsatz. Die SEK-Beamten der Polizei schossen mit einem Präzisionsgewehr und Spezialmunition, aus ca. 80 Metern Entfernung auf die Acetylenflasche, die dann kontrolliert abbrannte. Ein Novum in der Geschichte des SEK Göppingen.
Anschließend konnte die Feuerwehr mit einem Schaumteppich die letzten Brandnester löschen. Ein Sachverständiger wurde an die Brandstelle gerufen, der zur genauen Klärung der Brandursache beitragen soll. Der Schaden wird auf etwa 1,5 Millionen Euro geschätzt. Drei Mitarbeiter und ein Feuerwehrmann mussten mit Rauchgasvergiftungen in ein Krankenhaus gebracht werden.