Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken führt gegen einen 49-jährigen Mann aus Dahn ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz.
Ausgangspunkt der Ermittlungen war ein Strafverfahren gegen einen anderen Beschuldigten, dem vorgeworfen wird, ein Maschinengewehr nebst Munition sowie zwei Handgranaten verkauft zu haben.
Im Rahmen der Ermittlungen der Kriminaldirektion Kaiserslautern führte die Spur zu dem 49-Jährigen, dessen Haus daraufhin aufgrund eines Durchsuchungsbeschlusses des Amtsgerichts Zweibrücken gestern durchsucht worden ist.
20.000 Schuss Munition, 90 Schusswaffen und 46 Kilogramm Sprengstoff
Bei der Durchsuchung des Wohnhauses des Beschuldigten sind neben circa 90 Schusswaffen und circa 20.000 Schuss Munition unterschiedlichen Kalibers eine Vielzahl von Waffen- und Munitionsteilen sowie erhebliche Mengen Sprengmittel sichergestellt worden.
Im Keller des Anwesens lagerten 46 Kilogramm Sprengstoff, Panzergranaten, Sprengzünder sowie mehrere Hand- und Gewehrgranaten. Die Waffen und Munition sind durch Beamte der Bereitschaftspolizei abtransportiert worden und werden nun durch den Schusswaffenerkennungsdienst des Landeskriminal-amtes untersucht.
Der Sprengstoff ist durch Kräfte des Bundeskriminalamtes zunächst portionsweise abtransportiert und dann in einem Waldgebiet bei Dahn kontrolliert gesprengt worden. Die Granaten und Sprengköpfe sind durch den Kampfmittelräumdienst der Bundeswehr gesichert abtransportiert worden.
Der Beschuldigte war zunächst vorläufig festgenommen worden. Da keine Flucht oder Verdunklungsgefahr bestand, ist er wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
„Aktuelle Erkenntnisse über Kontakte zur rechten Szene oder eine konkrete Verwendungsabsicht für Waffen und Sprengstoff liegen nicht vor„, so der leitende Oberstaatsanwalt Eberhard Bayer.
Aus Sicherheitsgründen sind während der Maßnahmen drei Anwesen mit insgesamt fünf Bewohnern evakuiert worden. Die restlichen Anwesen im Umkreis waren zum Zeitpunkt der Maßnahme verlassen, da die Bewohner außer Haus waren. Die Absperrmaßnahmen sind gegen 19.45 Uhr aufgehoben worden.
Polizeipräsident dankt beteiligten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten
Lob und Anerkennung sprach Polizeipräsident Wolfgang Erfurt seinen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. „Die umfangreichen Ermittlungen und die Beharrlichkeit der eingesetzten Beamten hätten diesen Erfolg erst möglich gemacht„, so der Behördenleiter. Er dankte allen, die den Polizeieinsatz in Dahn unterstützt hatten.
Für die Ermittler gehen die Arbeiten jetzt weiter. Unter anderem sind die Beweismittel auszuwerten und strafrechtlich zu würdigen. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Quelle: Polizei RLP