Kiel | Für die Polizeidirektion in Itzehoe soll ein neues Verwaltungsgebäude errichtet werden, wie Finanzministerin Monika Heinold (Bündnis 90/Die Grünen) und Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) in der vergangenen Woche in Kiel bekannt gaben. „Unsere Polizei leistet wichtige Arbeit für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land. Grundlage hierfür sind gute Arbeitsbedingungen“, so Finanzministerin Monika Heinold. Auch der schleswig-holsteinische Innenminister Hans-Joachim Grote begrüßte die zügige Entscheidung für einen Neubau ausdrücklich: „Die Zustände in dem Haus sind für alle Beteiligten nicht mehr tragbar. Es ist nicht hinnehmbar, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Dauer unter solchen Bedingungen arbeiten müssen. Da sind wir auch als Arbeitgeber gefordert“.
Anfang Oktober dieses Jahres hatte Innenstaatssekretär Torsten Geerdts die Polizeidirektion in Itzehoe besucht und dringenden Handlungsbedarf angemahnt. „Ich bin froh, dass wir jetzt zusammen den Polizistinnen und Polizisten mitteilen können, dass diese Arbeitsbedingungen bald ein Ende haben werden. Es ist gut, dass das so schnell geklappt hat“, erklärte Grote.
Die Polizeidirektion Itzehoe ist gegenwärtig in dem in den 1970er-Jahren erbauten Behördenhochhaus in der Großen Paaschburg untergebracht. Im Zuge laufender Brandschutzmaßnahmen war in diesem Gebäude ein erheblicher Sanierungsbedarf festgestellt worden. Zudem ergaben sich aufgrund geänderter gesetzlicher Rahmenbedingungen und veränderter polizeibetrieblicher Erfordernisse zwischenzeitlich weitere notwendige Baubedarfe. Der festgestellte Sanierungs- und Modernisierungsbedarf beinhaltete eine Grundsanierung des Gebäudes inklusive Umbau der Wache, Sanierung des Gebäudekerns sowie die Sanierung von Dach und Fassade. Die Gesamtmaßnahmen wurden daraufhin von dem Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft.
Die Wirtschaftlichkeitsprüfung der GMSH kam zu dem Schluss, dass sich eine Sanierung nicht als sinnvoll erweisen würde: Die Sanierungskosten würden rund 80 % der Errichtungskosten für einen Neubau betragen und eine Verbesserung der Raumsituation wäre bei einer Sanierung nur bedingt möglich. Die Polizistinnen und Polizisten würde durch die Sanierung und die damit verbundenen Umzüge, temporäre Aufteilung auf zwei Liegenschaften und die Bautätigkeit im Gebäude weiter belastest werden. Statt einer Sanierung soll deshalb für die Polizeidirektion ein Verwaltungs-neubau auf einem anderen Grundstück in Itzehoe errichtet werden. Die Neubauplanung ermöglicht Flächenoptimierungen, geringere Bewirtschaftungskosten sowie ein geringeres Kostenrisiko gegenüber der Sanierung. Zudem kann durch die durchgehend mögliche Nutzung des Hochhauses auf eine Interimslösung während der Bauzeit des neuen Gebäudes verzichtet werden.
Die GMSH ist nun mit der Objektrecherche für ein entsprechend dimensioniertes Grundstück in Innenstadtnähe beauftragt worden. Parallel sind Gespräche des Finanzministeriums mit der Stadt Itzehoe über den Erwerb möglicher bebaubarer Flächen vorgesehen. „Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck daran, dass schnell ein entsprechendes Grundstück gefunden wird und die Planung für den Neubau beginnen kann“, so Finanzministerin Heinold. Überlegungen zur Nachnutzung oder Verkauf des Behördenhochhauses ergeben sich im fortlaufenden Projektprozess.