Bis Ende 2019 soll laut Herrmann die Umstellung bei den rund 33.500 Waffenträgern der Bayerischen Polizei abgeschlossen sein. Der Innenminister rechnet mit Gesamtkosten von bis zu 30 Millionen Euro. Neben dem Kauf von rund 40.000 neuen Dienstpistolen nebst Zubehör, darunter auch Reservewaffen, Trainingswaffen und Schnittmodelle für die Aus- und Fortbildung, gibt es eine Reihe weiterer Projektkosten, etwa für die erforderliche Umrüstung der polizeieigenen Waffenwerkstätten. „Das ist hervorragend investiertes Geld für mehr Sicherheit“, fasste Herrmann zusammen. „Unsere neue Dienstpistole hat mit 15 Schuss eine beinahe doppelt so hohe Magazinkapazität als die bisherige P7 mit acht Schuss, ein möglichst geringes Gewicht, eine einfache und sichere Bedienung sowie ein auf die jeweilige Handgröße des einzelnen Polizeibeamten flexibel anpassbares Griffstück.“
Hochmoderne Dienstpistole
Die Pistole P7 von Heckler & Koch ist seit 1979 bei der Bayerischen Polizei im Einsatz. Die Entscheidung für die SFP9-TR ist nach Herrmanns Worten das Ergebnis eines umfangreichen Ausschreibungs- und Erprobungsverfahrens, in dem vier verschiedene Modelle getestet wurden. „Nicht zuletzt auch dank hervorragender Bewertungen durch die mehr als 1.000 Teilnehmer am Testverfahren fiel die Wahl auf diese hochmoderne Dienstpistole“, erklärte der Minister. Neben der neuen Pistole gibt es für die Polizeibeamten unter anderem auch ein neues Holster. Rund 600 Tester aus den Reihen repräsentativ ausgewählter Polizeisparten haben die Produkte der drei Hersteller, die sich bei der europaweiten Ausschreibung beworben hatten, auf ‚Herz und Nieren‘ geprüft. Es ging um Aspekte wie ‚Sicherung der Waffe gegen Entreißen‘, ‚Tragekomfort‘ und ‚qualitativ hochwertige Verarbeitung‘. „Wie die Auswertung ergab, stach in nahezu allen Bereichen ein Holster des Herstellers Safariland hervor“, so Herrmann. Dieses verfüge über zwei ausgeklügelte Sicherungsmechanismen. So sei eine optimale Sicherung der Waffe im dienstlichen Alltag gewährleistet. „Selbstverständlich werden wir die Kolleginnen und Kollegen auf die neue Waffe und das Zubehör umfangreich beschulen und trainieren, damit sie im Ernstfall sicher und professionell damit umgehen können“, kündigte der Innenminister an.
Kräftige Investitionen in Ausrüstung
Wie Herrmann betonte, wird bei der Bayerischen Polizei neben der neuen Dienstpistole auch in andere Ausstattungsbereiche kräftig investiert. Dazu gehören beispielsweise die ballistische Schutzausstattung, Bodycams, Taser, Drohnen und neue Dienstfahrzeuge. Die Umstellung auf die neue hochmoderne blaue Uniform ist bereits seit August 2018 abgeschlossen. Der Sach- und Bauhaushalt der Bayerischen Polizei stieg nach Herrmanns Angaben von 329 Millionen Euro in 2013 auf 507 Millionen Euro in 2018. Die Gesamtausgaben für die Bayerische Polizei haben 2018 mit rund 3,6 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert erreicht.
3.500 zusätzliche Polizeistellen
Ganz besonders wichtig ist dem Innenminister die personelle Verstärkung. Von 2017 bis 2023 sind insgesamt 3.500 zusätzliche Polizeistellen geplant. „Mit rund 1.800 Neueinstellungen haben wir in diesem Jahr einen neuen Einstellungsrekord bei der Bayerischen Polizei“, machte Herrmann deutlich. „Daher werden wir die Bayerische Polizei künftig kräftig verstärken können.“ So werden die Personalzuteilungen ab 2019 deutlich über der Zahl der Ruhestände liegen. Allein 2019 rechnet Herrmann mit einem Plus von rund 400 fertig ausgebildeten Polizisten.