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Statt Pension weiter im Polizeidienst – 150 „Rentner-Stellen“ geschaffen

Dienstag, 18. April 2017
Lesezeit: 2 Min
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Statt Pension weiter im Polizeidienst – 150 „Rentner-Stellen“ geschaffen

Polizei Symbolfoto | Foto: © Tomas Moll

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Stuttgart | Nachdem über viele Jahre innerhalb der Behörden besonders auch bei den Polizeien des Bundes und der Länder der Rotstift angesetzt wurde, versuchen seit etwa drei Jahren erfindungsreiche Marketingexperten und ganze Social Media Teams um den Polizei-Nachwuchs zu werben. Mal mehr und mal weniger erfolgreich. Während die Polizei Berlin mit, einer innerhalb der eigenen Reihen umstrittenden Plakatkampagne, um potentzielle Einsatzkräfte wirbt, setzt z. B. Mecklenburg-Vorpommern auf den Klassiker: „Aufkleber auf Streifenwagen“.

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Aktuelle Plakate der Polizei Berlin:

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Plakatwerbung der Polizei Berlin | Foto: © PP/SE

Doch was tun, wenn der qualifizierte Nachwuchs ausbleibt?
Richtig, was bei den Spezialeinheiten keine Option ist und sowohl Kommando als auch den einzelnen Polizisten vor eine große Herausforderung stellt, einfach weiterbeschäftigen. Alters- oder Pensionsgrenze erreicht? Kein Problem, sagt der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Baden-Württembergs Thomas Strobl (CDU) am Ostermontag in Stuttgart:

„Für die Sicherheit im Land brauchen wir hervorragend ausgebildete und motivierte Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte. Wir wollen bei der Polizei den größtmöglichen Erfahrungsschatz heben. Gerade auf die Kompetenz von Polizistinnen und Polizisten, die die Altersgrenze erreicht haben, wollen wir dabei nicht verzichten. Deshalb haben wir jetzt 150 neue Stellen geschaffen, um Beamten des mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienstes nach Erreichen der regulären Pensionsgrenze die Möglichkeit zu geben, freiwillig weiterzuarbeiten und ihre Erfahrung einzubringen“.

Seine Strategie geht dabei in zwei Richtungen: „Auf der einen Seite kommen wir dem Wunsch vieler engagierter Polizeibeamten nach, auch nach dem Pensionsalter noch freiwillig weiterzuarbeiten. Auf der anderen Seite hilft uns jede Verlängerung, die Polizeidichte im Land zu erhöhen, unsere Polizei zu stärken und die Sicherheit zu verbessern. Mit klug gesetzten Prioritäten und durchdachten Konzepten setzen wir die zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen bestmöglich ein“, so Strobl.

Gleichzeitig werde die Polizei personell gestärkt und neue Stellen geschaffen – 381 alleine in 2017, heißt es aus dem Innenministerium. Es werden so viele junge Polizisten wie möglich eingestellt – 1.400 im Jahr. „Ältere Kollegen, mit einem großen Erfahrungsschatz sind gerade für junge Polizisten in der Ausbildung besonders wertvoll. Das wollen wir nutzen“, so der Innenminister.

Beamtinnen und Beamte, die ihre Lebensarbeitszeit verlängern, können zukünftig neben regulären Stellen auch auf die neu geschaffenen Stellen wechseln. Mit diesem Programm gehen somit den jüngeren Beamten die ansonsten erst bei Pensionierungen zur Verfügung stehenden Beförderungsmöglichkeiten nicht verloren.

Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte können nach dem Landesbeamtengesetz Baden-Württemberg bis zur Vollendung ihres 65. Lebensjahres freiwillig weiterarbeiten. Derzeit sind landesweit rund 440 Polizeibeamte in der freiwilligen Verlängerungsphase. „Die Erfahrung ist uns auch etwas wert: Polizeibeamte, die verlängern, bekommen einen finanziellen Zuschlag von zehn Prozent“, unterstrich Minister Thomas Strobl.

„Wir wollen die Polizei stärken. Unser Programm, mit dem wir jetzt älteren Polizistinnen und Polizisten die Möglichkeit geben, weiterzuarbeiten, wenn sie dies möchten, ist dafür kein Ersatz. Wir werden uns deshalb auch in den Beratungen für den Haushalt 2018/2019 für weitere, zusätzliche Stellen bei der Polizei einsetzen“, so Innenminister Thomas Strobl.

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Schlagwörter: Polizei Baden-WürttembergPolizei Berlin
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