[dropcap]D[/dropcap]üsseldorf | Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat am Montag die ersten 50 von insgesamt 10.000 Medipacks an die Polizei übergeben. Dabei handelt es sich um kompakte taktische Taschen, die all das enthalten, um im Ernstfall stark blutende und lebensbedrohliche Verletzungen versorgen zu können. „Wenn wegen anhaltender Gefahr – etwa durch einen bewaffneten Täter – medizinische Hilfe nicht rechtzeitig möglich ist, werden unsere Polizistinnen und Polizisten zu Lebensrettern„, erklärte Minister Reul bei der Übergabe. Gerade bei Schussverletzungen reichten herkömmliche Verbandsmaterialien nicht aus. „Mit den Medipacks bekommen unsere Streifenteams, was bei Spezialkräften längst Standard ist„, so der Minister.
In den etwa 110 Euro teuren Taschen (mit Inhalt) befinden sich folgende Gegenstände:
- Tourniquet (Aderpresse zum Abbinden lebensbedrohlicher Blutungen)
- Notfallbandage (OLAES-Bandage zum sicheren Anlegen eines Druckverbandes und zur Wundtamponade).
- Erste-Hilfe Handschuhe
- Verbandpäckchen in unterschiedlichen Größen
- Schere
- Rettungsdecke (Erhalt des Wärmehaushalts)
- laminierte Taschenkarte (Anweisung/Leitfaden)
- Dokumentationskarte (Maßnahmendokumentation)
Um im Ernstfall lebensbedrohliche Verletzungen zu erkennen und dann unter Stress auch handlungssicher mit Hilfe des Medipacks zu versorgen, werden die Einsatzkräfte speziell geschult. „Das Wissen, das dabei vermittelt wird, kann auch im Polizeialltag, dabei helfen, Leben zu retten – zum Beispiel bei Verkehrsunfällen mit schwerverletzten Personen„, betonte Reul.