An beinahe allen Flughäfen treffen regelmäßig mehrere Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben aufeinander. Die am Flughafen Köln/Bonn ansässigen Sicherheitsbehörden haben es sich daher zum Ziel gesetzt, das Zusammenwirken mit einer gemeinsamen Großübung unter möglichst realitätsnahen Bedingungen zu stärken, zu optimieren und weiter auszubauen. Mit einer solchen Übung sollen außerdem bestehende Einsatzkonzepte auf ihre Praxistauglichkeit überprüft werden.
Damit die Übung optimal durchgeführt werden kann, haben Polizeitrainer und weitere Übungsverantwortliche bereits lange geplant. Aus den gewonnenen Erkenntnissen, unter anderem aus den vergangenen terroristischen Anschlägen in Frankreich und Belgien, wurden Szenarien entwickelt, die einen Terror-Ernstfall realitätsnah abbilden können. Was die Einsatzkräfte bei der Übung am Köln/Bonner Flughafen genau erwartet, wissen sie im Voraus bewusst nicht. Die Szenarien wurden und werden nicht bekannt gegeben.
GSG 9 und SEK proben Vorgehen gegen Terroristen
An der Übung werden rund 1000 „Übende“ teilnehmen. Ortsansässige Kontroll- und Streifenbeamte werden Szenarien der Erstintervention, den „ersten Angriff“, übernehmen. In einer späteren internen Sequenz werden auch die GSG 9 der Bundespolizei und ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei ein gemeinsames Vorgehen gegen mehrere Terroristen trainieren.
Vergleichbare Übungen wurden bereits an mehreren Bahnhöfen im gesamten Bundesgebiet durchgeführt. Initiator dieser Übungsreihe ist die Bundespolizeiakademie mit Sitz in Lübeck. Ein Novum in der Reihe ist die Durchführung einer solchen Übung an einem deutschen Verkehrsflughafen. Hierbei wurde Köln/Bonn aus logistischen Gründen und der direkten Nähe zum Großstandort der Bundespolizei in Sankt Augustin ausgewählt. Durch die nächtliche Übungszeit sollen Auswirkungen auf Unbeteiligte möglichst gering gehalten werden.
Der Präsident der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin Wolfgang Wurm und der Polizeipräsident der Polizei Köln Uwe Jacob betrachten die gemeinsame Großübung als wichtigen Baustein für die Weiterentwicklung der Krisenfestigkeit im Sicherheitsnetzwerk.
Hierzu die beiden Behördenleiter: „Es ist eine große Herausforderung, Angriffe von Terroristen und ideologisch geprägten Einzeltätern abzuwehren. Dies gelingt nur, wenn sich die Sicherheitsbehörden möglichst realitätsnah auf derartige Lagen vorbereiten und gemeinsam üben. Wir danken der Flughafen Köln/Bonn GmbH, dass wir diese Großübung auf dem Flughafen durchführen können. Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungswerte werden uns in die Lage versetzen, mögliche Optimierungsansätze zu erkennen und schnellst möglichst umzusetzen. Davon wird auch der Flughafen profitieren.“
Hierzu Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung Flughafen Köln/Bonn GmbH: „Der Köln Bonn Airport hat ein hohes Interesse daran, den Behörden dieses Training zu ermöglichen. Die Kooperation der Einsatzkräfte kann bei uns unter realistischen Bedingungen geübt werden. Daraus lassen sich wertvolle Erkenntnisse ziehen, von denen alle Beteiligten profitieren können„.
Für Bürgeranfragen, die im Zusammenhang mit der Übung stehen, hat die Bundespolizei eine Hotline geschaltet. Diese ist unter der Telefonnummer 02241-238 7777 erreichbar.
Da im Rahmen der Übung großflächige Teile des Terminals 1 durch die Bundespolizei abgesperrt werden, wird der gesamte Flugbetrieb während der Übung im Terminal 2 durchgeführt. Fluggäste werden gebeten, sich für Details zu ihren Flügen an ihre Airlines zu wenden. Der Flugbetrieb wird durch die Übung nicht beeinträchtigt.