
„Für unsere Spezialisten ist es enorm wichtig, regelmäßig unterschiedliche Szenarien zu trainieren, um dann im Fall der Fälle so professionell, routiniert und erfolgreich wie möglich vorgehen zu können„, so der niedersächsische LKA-Präsident Friedo de Vries. „Dabei geht es vor allem darum, Taktiken unter möglichst realistischen Bedingungen abzubilden – auch im Zusammenspiel mit verschiedenen Partnern. Ein Schwerpunkt ist immer auch die Kommunikation untereinander. Außerdem sollen mögliche Schwachpunkte identifiziert werden.“ Insgesamt waren rund 150 Einsatzkräfte an der Spezialfortbildung beteiligt.
Hintergrund war der simulierte Fall, wonach laut Bundeskriminalamt (BKA) mehrere junge Frauen aus Osteuropa über die Route Norddeutschland und Frankreich in andere Länder verschleppt und dort zur Prostitution gezwungen werden. Dabei kam es auch schon zu Todesfällen. Eine Frau sollte zum Bahnhof nach Hannover gebracht werden. Außerdem wurden in dem konstruierten Fall Frauen auf einem Frachtschiff festgehalten und von mehreren Männern bewacht. In der Nacht waren mehrfach Schreie aus den Frachträumen des Schiffes zu hören. Die Einsatzkräfte mussten also davon ausgehen, dass die Opfer in Lebensgefahr schwebten.
„Nach ersten Rückmeldungen aus Reihen der Spezialeinheiten war der Einsatz am Ende erfolgreich im Sinne der gestellten Aufgabe„, so der LKA-Präsident. „Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten, die zu einer erfolgreichen Spezialfortbildung beigetragen haben.“ Neben dem Airport Hildesheim haben unter anderem auch der Hafen Hildesheim, die Stadtentwässerung Hildesheim und die landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft/Raiffeisen AG (AGRAVIS) ihre Liegenschaften zur Verfügung gestellt. Beteiligt waren darüber hinaus das THW, das Deutsche Rote Kreuz und die Marinekameradschaft Hildesheim.