Berlin | Vor knapp vier Wochen (16.06.2020) haben über 300 Ermittler der Zollfahndungsämter Berlin-Brandenburg, München, Hannover, Frankfurt/Main sowie der Hauptzollämter München und Berlin sowie des Landeskriminalamtes Berlin im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin, bundesweit acht Haftbefehle und 27 Durchsuchungsbeschlüsse wegen schweren Bandendiebstahls und gewerbsmäßiger Steuerhehlerei vollstreckt. Wie Zollsprecher Christian Lanninger mitteilte, waren an dem Einsatz auch Spezialkräfte des Zolls – der Zentralen Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ), der Oberservations Einheit Zoll (ZUZ, OEZ) und der Landespolizei Brandenburg (SEK) beteiligt.
Durch Ermittlungen des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg hat sich der dringende Verdacht ergeben, dass die heute verhafteten acht Beschuldigten im Alter zwischen 22 und 53 Jahren zwischen dem 23. und dem 26. Januar 2020 an dem Einbruch in die Asservatenhalle des Hauptzollamtes Berlin beteiligt waren und dort u. a. 5,2 Millionen Stück unversteuerte Zigaretten und 8,6 Tonnen unversteuerten Wasserpfeifentabak erbeutet haben.
Mit der Aufklärung der Tat beauftragte die Staatsanwaltschaft eine Ermittlungskommission des Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg, die mit Hartnäckigkeit an der Aufdeckung der Tat und der Wiederbeschaffung des Diebesgutes gearbeitet hat.
Durch Erkenntnisse des Zollfahndungsamtes München und der Staatsanwaltschaft Landshut aus einem Ermittlungskomplex wegen Hehlerei kamen die Beamten den Tatverdächtigen auf die Spur. Sie haben daraufhin am 1. April 2020 in Zusammenarbeit mit Verdeckten Ermittlern des Landeskriminalamtes Berlin ein Scheinkaufgeschäft mit der mutmaßlichen Tätergruppe durchgeführt, bei dem die Zollfahnder 8,5 Tonnen Wasserpfeifentabak sicherstellen konnten. Von einer Festnahme der mutmaßlichen Verkäufer wurde im Hinblick auf die beabsichtigte Ergreifung der Hintermänner, die verschiedenen Bereichen der Organisierten Kriminalität zuzurechnen sind, zunächst abgesehen. Gegen die zum Teil strafrechtlich erheblich vorbelasteten osteuropäischen Tatverdächtigen hat die Staatsanwaltschaft Berlin Haftbefehle erwirkt, die heute vollstreckt werden konnten.
Bei den Durchsuchungen konnten neben zahlreichen Mobiltelefonen und Datenträgern auch drei Kilogramm reinstes Crystal Methamphetamin sichergestellt werden. Allein für das Rauschgift ist von einem Straßenverkaufswert von mindestens einer Viertelmillionen Euro auszugehen. Des Weiteren wurden über 100.000,- Euro Bargeld, zwei PKW und ein Motorrad beschlagnahmt. Arrestbeschlüsse in Höhe von 980.000,- Euro werden derzeit vollstreckt. Die acht festgenommen Tatverdächtigen befinden sich zurzeit in Berlin, Bayern, Niedersachsen und Hessen in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen dauern an.