Bei den umfangreichen Einsatzmaßnahmen durchsuchten die Ermittler von Zoll und Polizei eine Lagerhalle und sechs Wohnungen von Tatverdächtigen. Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt acht Haupttatverdächtige im Alter zwischen 27 und 43 Jahren, die alle ihren Lebensmittelpunkt im Raum Dresden haben. Zwei Haftbefehle konnten nach Angaben des Zollfahndungsamtes vollstreckt werden.
Professionelle Laboranlage zur Herstellung von Crystal
In einer Lagerhalle in einem Dresdner Gewerbegebiet stießen die Beamten auf eine voll funktionsfähige professionelle Laboranlage zur Herstellung größerer Mengen Methamphetamin (Crystal).
Neben der nötigen Laborausstattung fanden die Fahnder größere Mengen der zur Crystal-Herstellung erforderlichen Grundstoffe wie Benzaldehyde, roter Phosphor und Jod sowie Medikamente vor, die den Wirkstoff Pseudoephedrin enthalten.
Mieter der Halle ist ein 31 Jahre alter in Dresden wohnhafter deutscher Staatsangehöriger, der bereits im Fokus der Ermittler stand. Gegen ihn richtete sich einer der vollstreckten Haftbefehle.
Zeitgleich zur Durchsuchung der Lagerhalle nahmen die Beamten auch die Wohnung des Mannes unter die Lupe. Dort stellten sie mehr als 80.000 Euro Bargeld, mehr als ein Dutzend hochwertige Uhren, mehrere Krügerrand-Goldmünzen und kleinere Mengen Marihuana und Crystal sicher. Außerdem lagerten in der Wohnung rund 40 Kilogramm Salzsäure, die für das aufgefundene Crystal-Labor bestimmt gewesen sein könnten.
Maschinenpistolen und Schusswaffe gefunden
In sechs weiteren durchsuchten Wohnungen sowie Lagerräumen stellten die Ermittler vier scharfe Schusswaffen, darunter drei Maschinenpistolen vom Typ „Škorpion„, Munition, mehrere hundert Ecstasy-Tabletten, nochmals nicht geringe Mengen Crystal und Marihuana sowie weitere rund 17.000 Euro sicher. Nicht zuletzt stießen die Beamten auf verschiedene Gegenstände wie Fahrräder und Maschinen, bei denen es sich mutmaßlich um Diebesgut handelt.
Beide vollstreckten Haftbefehle wurden noch am gleichen Tag vom Amtsgericht Dresden in Vollzug gesetzt und die beiden Tatverdächtigen in eine Justizvollzugsanstalt verbracht.
An den Einsatzmaßnahmen waren rund 100 Beamte des Zolls, der Polizeidirektion Dresden und des LKA Sachsen beteiligt.
Vor Einrichtung der Ermittlungsgruppe führten beide Behörden bereits Ermittlungen gegen verschiedene mutmaßliche Mitglieder der Tätergruppierung. Im regelmäßig stattfindenden Informationsaustausch wurden Zusammenhänge erkannt und deshalb im November 2017 die aus je zwei Beamten bzw. Beamtinnen der beiden Behörden bestehende Ermittlungsgruppe ins Leben gerufen.
Das Zollfahndungsamt Dresden stellte in seinen vorausgegangenen Ermittlungen bereits am 23. August 2017 rund 900 Gramm Crystal sicher. Sie wurden von mehreren mutmaßlichen Mitgliedern der Tätergruppierung gemeinschaftlich handelnd aus Polen einschmuggelt. Der Zugriff auf die vier Tatverdächtigen erfolgte im Stadtgebiet von Görlitz. Gegen sie wurde Untersuchungshaft angeordnet, die andauert.