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Memmingen – Nach der Festnahme des 14-jährigen Schülers am gestrigen Abend wurde dieser noch in der Nacht in eine jugendpsychiatrische Einrichtung gebracht, wo er sich bis zum jetzigen Zeitpunkt befindet.
Durch die von dem Jugendlichen aus den Waffen abgegebenen Schüsse wurden mehrere Polizei fahrzeuge beschädigt.
Der Jugendliche ist derzeit nicht vernehmungsfähig, so dass bislang keine weiteren Erkenntnisse zur Motivlage für sein Handeln im Rahmen von Gesprächen mit ihm gewonnen werden konnten.
Wie berichtet, wurde gegen den 14-Jährigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen vom Amtsgericht Memmingen Haftbefehl erlassen. In diesem Zusammenhang wird am heutigen Tag eine Vorführung des Jugendlichen beim zuständigen Ermittlungsrichter erfolgen, welcher über den weiteren Verbleib des Schülers entscheiden wird.
Unmittelbar nach der Festnahme am gestrigen Abend, gegen 20.10 Uhr, stellten die Einsatzkräfte bei dem Jugendlichen insgesamt drei Schusswaffen, sowie zugehörige Munition sicher.
Bei den Waffen handelt es sich um eine großkalibrige Pistole, eine kleinkalibrige Pistole, sowie eine Luftdruckpistole.
Kriminalpolizeiliche Ermittlungen haben ergeben, dass die sichergestellten Schusswaffen aus dem Besitz des 53-jährigen Vaters des Jugendlichen stammen. Diese befanden sich rechtmäßig im Besitz des Vaters.
Auch wurden noch am gestrigen Tag von der Kriminalpolizei Ermittlungen angestellt, wie es dem Jugendlichen möglich war, an die Schusswaffen des Vaters zu gelangen. Nach bislang vorliegenden Erkenntnissen befanden sich die Waffen sowie die zugehörige Munition ordnungsgemäß in einem speziell für die Verwahrung von Schusswaffen ausgerichteten Tresorraum im Wohnhaus der Familie. Nach derzeitigem Ermittlungsstand liegen keine Hinweise auf ein Fehlverhalten des Vaters in Bezug auf die Sicherung vor. Es dürfte dem 14-jährigen durch eine technische Manipulation an der elektronischen Sicherung gelungen sein, in den Tresorraum zu gelangen.
An der Lindenschule in Memmingen wurde am heutigen Mittwoch der Unterricht wieder aufgenommen. Die Schülerinnen und Schüler, sowie das Lehrpersonal, wurden durch speziell geschulte Kräfte im Rahmen der Nachsorge betreut. Die Polizei hebt vorallem das hervorragende Verhalten der Schulleitung sowie der Lehrkräfte während des gesamten Einsatzverlaufs.
Für die betroffenen Kinder und deren Eltern wurde eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet, die in den nächsten fünf Tagen Betreuung und Hilfestellung anbietet.
Diese ist unter Telefonnummer 0821 / 9060777 erreichbar.
Quelle: StA MM / PP Schwaben Süd/West
Video zum Training der Polizei Hamburg bei Amoklagen an Schulen