Er gilt als Organisator einer bundesweit agierenden Fälschergruppierung. Im Verlauf der Einsatzmaßnahmen konnten außerdem drei weitere Tatverdächtige in Berlin und Stuttgart verhaftet werden. Gegen diese waren zuvor durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart Haftbefehle erlassen worden.
Der Großeinsatz umfasste zeitgleiche Durchsuchungsmaßnahmen in Wohn- und Geschäftsräumen der Tatverdächtigen in Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg. Unter den Objekten befand sich auch die eigentliche Fälscherwerkstatt. Umfangreiches Beweismaterial konnte sichergestellt werden.
In Berlin wurden in diesen Ermittlungsverfahren gestern Abend zwei Wohnungen und ein Cafe durchsucht. Bei den Maßnahmen konnten die zwei Hauptbeschuldigten durch die GSG 9 der Bundespolizei in Berlin-Neukölln verhaftet werden. Bei den anschließenden Durchsuchungen der Wohnungen und der vermutlichen Fälscherwerkstatt wurden Computertechnik, mehrere Mobilfunktelefone, eine geringe Menge Bargeld und über dreißzig zum Teil gefälschte Dokumente sichergestellt.
Insbesondere bei den Maßnahmen in Berlin war die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Beamten der Polizeidirektion 5, Abschnitt 55 und den Beamten der Bundespolizei ein Garant für den reibungslosen Einsatz.
Insgesamt waren 232 Beamte der Bundespolizei, sowie Beamte der Polizeien der Länder beteiligt.
Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Stuttgart war im letzten Jahr durch ein anderes Strafverfahren zu Erkenntnissen gelangt, die zu der bulgarischen Tätergruppierung führten. Die Tatverdächtigen hatten sich auf die Herstellung von bulgarischen Reisepässen, Identitätskarten und Führerscheinen spezialisiert. Diese entfalten in ganz Europa Gültigkeit. Allein dem Hauptverdächtigen konnten bereits 51 Fälle von Urkundenfälschung zugeordnet werden. Hierbei wurden zumeist Originaldokumente nach Deutschland eingeführt und anschließend für andere Straftäter verfälscht.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht man davon aus, dass die gefälschten Papiere sowohl für die Ein- und Ausreise von Drittstaatsangehörigen als auch zur gezielten Begehung von Straftaten verwendet wurden. Interessant waren die Dokumente hauptsächlich für „Kunden“, die polizeilich gesucht wurden oder ein bestehendes Fahrverbot umgehen wollten. Darüber hinaus liegen Hinweise vor, dass die Papiere im Zusammenhang mit Fällen von Warenkreditbetrug verwendet wurden.
Die festgenommenen Tatverdächtigen befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Höhe der aus ihren Straftaten entstandenen Gewinne ist derzeit noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich das monatliche, aus dem Verkauf der gefälschten Dokumente resultierende „Einkommen“ der Beteiligten, in den letzten Jahren im oberen vierstelligen Bereich bewegt hat.
Quelle: Bundespolizei