Minister de Maizière erklärte hierzu: „Bund und Länder zeigen mit den heutigen Maßnahmen, dass wir kriminelle Aktivitäten egal vor welchem gesellschaftlichen Hintergrund nicht dulden. Mit der Maßnahme zeigen wir einmal mehr, dass unser Rechtsstaat entschieden und konsequent gegen jedwede Form der Kriminalität vorgeht.“
Maßnahmen gegen vermeintlichen Boxclub in drei Bundesländern
Die Durchsuchungen im Auftrag des BMI finden in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen statt. Der „Osmanen Germania BC“ hat aktuell im gesamten Bundesgebiet 22 Ortsgruppen (sog. „Chapter“). Ein großer Teil der rund 300 Mitglieder hat türkische Wurzeln. Der Verein bezeichnet sich als Boxclub (BC) und gibt vor, Jugendliche „von der Straße holen“ zu wollen. Tatsächlich aber liegt dessen gemeinsamer Zweck in der gewalttätigen Gebiets- und Machtentfaltung sowie in der Selbstbehauptung gegenüber konkurrierenden rockerähnlichen Gruppierungen.
Spezialeinsatz- und Spezialkräfte im Einsatz
An einigen Durchsuchungsorten setzte die Polizei Spezialeinsatzkräfte (SEK) sowie Spezialkräfte ein, da die betroffenen Rocker als gefährlich eingeschätzt werden. In der Vergangenheit kam es wiederholt zu schweren Körperverletzungs- und versuchten Tötungsdelikten vor allem bei Auseinandersetzungen mit der mittlerweile aufgelösten kurdischen rockerähnlichen Gruppierung „Bahoz“.
„Wir beobachten die Szene sehr genau und lassen uns von diesen Organisationen nicht blenden„, machte NRW Innenminister Reul deutlich. „Ich freue mich, dass der Bundesinnenminister so konsequent gegen kriminelle Rockerbanden vorgeht. Das liegt voll auf unserer nordrhein-westfälischen Null-Toleranz-Linie„, erklärte Reul. „Nach meinem ersten Eindruck hat die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern in diesem Fall außerordentlich gut funktioniert.„