Nach mehrmonatigen intensiven Ermittlungen durch das Landeskriminalamt (LKA) und der Staatsanwaltschaft Berlin gegen den organisierten Handel mit Kokain aus Bars und Geschäften, kam es am Donnerstag zu einer Großrazzia in Berlin.
Mit etwa 280 Beamten, darunter das Spezialeinsatzkommando (SEK) Berlin, Einsatz- und Festnahmekräfte von Einsatzhundertschaften, Rauschgiftspürhunden aus Berlin und Brandenburg, Finanzermittlern und Kriminaltechnikern, wurden im gesamten Stadtgebiet insgesamt 25 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt.
Die Ermittler durchsuchten 17 Wohnungen, ein Wettbüro, einen Spätkauf sowie sechs Bars. Dabei haben die Polizeibeamten sieben Personen überwiegend türkischer Abstammung im Alter zwischen 18 und 53 Jahren, die teilweise einschlägig vorbestraft sind, vorläufig festgenommen. Alle stehen im Verdacht, über einen längeren Zeitraum hinweg Kokain in einer Größenordnung von monatlich mehr als einem Kilogramm aus dem jeweiligen Lokal heraus an Konsumenten verkauft zu haben.
Neben Rauschgift, u.a. 300 Gramm Kokain, konnten Bargeld und Waffen beschlagnahmt werden. Die Beschuldigten wurden zu Erlass von Haftbefehlen – u.a. dem Tatvorwurf des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln – einem Haftrichter vorgeführt.
Binnen weniger Monate war dies bereits der zweite derartige Schwerpunkteinsatz in vergleichbarer Größenordnung gegen diese Vertriebsform, wie ein Polizeisprecher mitteilt.
Bereits am 25. April dieses Jahres waren Staatsanwaltschaft, LKA und Zoll gegen eine andere Tätergruppierung vorgegangen, die ebenfalls aus zwei Lokalen am Prenzlauer Berg diverse Rauschgifte verkauft hatte und sich seitdem wegen der Taten in Untersuchungshaft befindet.