Berlin | In den frühen Morgenstunden holte die Polizei Berlin zu einem Schlag gegen die organisierte Kriminalität mutmaßlicher krimineller arabischer Familienclans aus. Um 4.30 Uhr begannen rund 220 Einsatzkräfte damit, insgesamt 16 Wohnungen und Geschäftsräume zu durchsuchen sowie acht Haftbefehle zu vollstrecken. Wie Polizeisprecher Stefan Redlich an einem Einsatzort sagte: „Umfangreiche Zeugenaussagen und intensive Ermittlungen unseres Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft Berlin führten zu den mutmaßlichen kriminellen Mitgliedern dieser arabischstämmigen Großfamilien im Alter von 20 bis 56 Jahren, denen unter anderem Anstiftung zu einem Auftragsmord, der schwere Raub im KaDeWe sowie illegaler Waffenbesitz zur Last gelegt werden.“
Auch Berlins Innensenator Frank Henkel erklärte zum heutigen Einsatz: „Dieser Schlag gegen die Organisierte Kriminalität zeigt, dass der Staat entschlossen gegen die Unterwelt vorgeht. Wir dulden keine rechtsfreien Räume. Das gilt für kriminelle Mitglieder arabischstämmiger Großfamilien genau wie für jeden anderen in unserer Stadt.
Hinter diesem Einsatz stecken intensive Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Wir erhoffen uns davon den Nachweis von schweren Straftaten. Dass es Aussagen von Zeugen gibt, ist ungewöhnlich für dieses Milieu. Das ist eine wichtige Botschaft: Fällt die Mauer des Schweigens, können die Sicherheitskräfte noch konsequenter handeln. Es wäre gut, wenn dadurch auch andere ermutigt werden, über die Szene auszupacken.”
Rund 60 SEK-Beamte im Einsatz
An dem heutigen Polizeieinsatz waren nach Angaben von Redlich auch rund 60 Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK). Nach ersten Informationen wurde eine Schusswaffe mit scharfer Munition beschlagnahmt, außerdem Schmuck und Bargeld sowie ein Porsche sichergestellt. „Die Konfiszierung des Luxusautos diene der Vermögensabschöpfung,“ sagte Redlich.
