Die Polizei Berlin wurde am Sonntagabend aufgrund häuslicher Gewalt zu einer Mariendorfer Wohnung alarmiert. Das Opfer gab an von ihrem Lebensgefährten geschlagen worden zu sein und der Mann sei alkoholisiert sowie bewaffnet. Da von einer ernst zunehmenden Bedrohung ausgegangen werden musste wurde ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei angefordert.
Als die Spezialeinsatzkräfte am Einsatzort eintrafen wurde den SEK-Beamten von der Geschädigten die Wohnung ihres Lebensgefährten im zweiten Obergeschoss gezeigt. „Die Frau stand mit den Beamten vor dem Mehrfamilienhaus, beschrieb die Wohnung und zeigte nach links“, so ein Polizeisprecher.
Daraufhin stürmte das SEK gegen 18.30 Uhr die gezeigte Wohnung. Wie sich schnell herausstellte war es die falsche Wohnung.
Ein für diesen Einsatz angeforderter Diensthund biss beim Eindringen in die Wohnung einem 21-jährigen im Flur stehenden Mann in den Unterarm. Eine weitere anwesende Mieterin wurde nicht verletzt. Der 21-Jährige wurde von einem Sanitäter des SEK erstversorgt und anschließend zur ambulanten Behandlung der Bisswunde in eine Klinik gebracht.
Wenig später nahmen die SEK-Beamten dann den 54-jährigen Verursacher des Einsatzes in der gegenüberliegenden Wohnung fest. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler drei Pistolen und stellten diese sicher.
Die Mieterin der fälschlicherweise geöffneten Wohnung erstattete kurz vor Mitternacht eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung im Amt. „Die Ermittlungen zu dem Einsatz dauern weiter an und werden nun intern ausgewertet und geprüft“, so der Polizeisprecher weiter.