Bad Soden-Salmünster | Am Dienstagabend nahm ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei einen 54-jährigen Mann – der im Verdacht steht -, Anfang August auf einen geparkten Pkw im Mühlbachweg geschossen zu haben, in seinem Wohnhaus in Mernes fest. Mit einem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Gelnhausen wegen des Verdachts des Besitzes von Schusswaffen sollte das Gebäude des Verdächtigen durchsucht werden.

Hintergrund war unter anderem eine am Samstag erstattete Anzeige: „Zwischen dem 2. und 3. August wurde auf einen im Mühlbachweg geparkten VW geschossen. An dem gelben Lupo entstand ein Schaden von etwa 400 Euro. Verletzt wurde dabei niemand. Die Ermittlungen erhärteten den Verdacht gegen den 54-Jährigen, so dass das zuständige Gericht den Durchsuchungsbeschluss erließ“, sagte ein Polizeisprecher. Auch Nachbarn soll der Mann immer wieder bedroht haben.
Als die Ermittler den Durchsuchungsbeschluss vollstrecken wollten, verschanzte sich der 54-Jährige in seinem Haus. Zur Unterstützung wurde schließlich ein SEK angefordert. Parallel versuchten Verhandler den Mann zur Türöffnung zu bewegen und das Haus zu verlassen. Da jegliche Kontaktaufnahme scheiterte, wurde in den Abendstunden entschieden, das Objekt durch die Spezialeinsatzkräfte betreten zu lassen. Der Mann wurde gegen 19.50 Uhr im Haus vorläufig festgenommen und in das Polizeigewahrsam verbracht.
Schwarzpulver, Machete und Waffen sichergestellt
Gegen 8.30 Uhr am gestrigen Morgen begannen die Kriminalpolizei sowie Beamte der Bereitschaftspolizei das Areal zu durchsuchen, da Waffen bei dem Festgenommenen vermutet wurden. Auch zwei Sprengstoffsuchhunde waren eingesetzt.
Bei der Durchsuchung fanden die Polizisten eine größere Menge Schwarzpulver und Patronen unterschiedlichster Art. Bereits am Vorabend wurde eine angebohrte Gaspistole, eine CO 2-Waffe, eine Machete sowie verschiedene Arten von Munition in dem Haus aufgefunden und sichergestellt. In den polizeilichen Vernehmungen räumte der Verdächtige ein, zur Tatzeit mit einer Waffe geschossen zu haben.
Die weiteren polizeilichen Ermittlungen unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie die Untersuchungen, ob aus der manipulierten Gaspistole geschossen wurde, dauern noch an.
Die Staatsanwaltschaft Hanau beantragte für den 54-Jährigen keine Untersuchungshaft. Wegen fehlender Haftgründe wurde der Tatverdächtige entlassen.