Pirna – Am 11. Januar 2012 erfolgte durch Spezialkräfte der Bundespolizei aus Dresden und Altenberg ein nicht alltäglicher Sondereinsatz in London, dessen Wurzeln fast zwei Jahre zurück liegen.
Was war in der Vergangenheit geschehen?
Seit April 2010 wurden mehrere Gruppen von geschleusten Personen durch die Bundespolizei in Dresden, Ludwigsdorf und Altenberg, entweder am Hauptbahnhof in Dresden, an der Autobahn 17 oder Autobahn 4 aufgegriffen. Die Schleuser nutzten hierfür einen speziell präparierten Lastkraftwagen, und die Einschleusungen erfolgten von Griechenland nach Deutschland. Die polizeilichen Ermittlungen wurden in einer Sonderkommission bei der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle, Außenstelle Dresden, geführt. Die Ermittler identifizierten zwei polnische Staatsangehörige. Deren Festnahme erfolgte in Forst (Brandenburg) im Jahr 2010.
Die Sonderkommission führte ab diesem Zeitpunkt alle Beweise zusammen, und die Altenberger Ermittler konnten im April 2011 einen Iraker als Beteiligten im ganzen Verfahren feststellen. Er hatte bei den Einschleusungen die Aufgabe eines sogenannten REBER (Aufpasser), welcher auf der Ladefläche für „Ruhe und Ordnung“ bei den Geschleusten zu sorgen hat. Die Staatsanwaltschaft in Pirna hatte daraufhin gegen den Beschuldigten einen Europäischen Haftbefehl erlassen.
Zwischenzeitlich hatte sich der Gesuchte nach Großbritannien abgesetzt und wurde dort durch die britischen Behörden festgestellt.
Der Iraker wurde durch Interpol London an die Bundespolizeibeamten aus Altenberg und Dresden übergeben. Diese führten den 27 jährigen nun von Großbritannien über den Flughafen London-Heathrow nach Dresden zurück. Der Beschuldigte ist jetzt in einer Justizvollzugsanstalt in Sachsen und wartet auf seine Gerichtsverhandlung, so Pressesprecher Sven Jendrossek.