Hamburg – Die Hamburger Staatsanwaltschaft und Beamte des Landeskriminalamtes haben am vergangenen Freitag (18.03.2011) mit Unterstützung des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) 10 Durchsuchungsbeschlüsse und drei Haftbefehle vollstreckt.
Im Januar war es in einem Sportcenter in Hamburger Stadteil Lohbrügge zu einer Schießerei gekommen, bei der ein 39-jähriger Armenier lebensgefährlich verletzt wurde. Ein weiterer Beteiligter soll einen Beinschuss erlitten haben.
Vorangegangen war eine Aussprache zwischen zwei armenischen Gruppierungen, die eskaliert war. Hintergrund waren gegenseitige Geldforderungen.
Die Gruppe, zu der der 39-jährige Verletzte gehörte, war aus Gütersloh angereist. Noch vor Eintreffen der Polizei waren alle Beteiligten in mehreren Fahrzeugen geflüchtet. Nur der Schwerverletzte blieb im Foyer des Sportcenters zurück. Am Tatort konnte eine 9 mm Patrone nebst Hülse sichergestellt werden.
Die Ermittlungen übernahm die Mordkommission und später das LKA. Durch die Auswertung der Bilder aus der Überwachungskamera, diverse Vernehmungen und durch die Zusammenarbeit mit der Polizei Münster gelang es, zwei 27 und 36 Jahre alte Armenier zu identifizieren, bei denen es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die Schützen handelt. Ferner konnten die übrigen Mitglieder der aus Hamburg stammenden Gruppe ermittelt werden. Gegen die angereiste Gruppe war bereits in anderer Sache seitens der Polizei in Münster ermittelt worden.
Über die Hamburger Staatsanwaltschaft wurden beim Gericht insgesamt 10 Durchsuchungsbeschlüsse und zwei Haftbefehle wegen versuchten Totschlags erwirkt, die am Freitag mit der Hamburger Staatsanwaltschaft und Beamten verschiedener LKA-Dienststellen, des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) und der Zentraldirektion sowie auswärtigen Mitarbeitern vollstreckt wurden.
Die beiden Hauptverdächtigen wurden durch die eingesetzten Kräfte verhaftet. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung wurden u.a eine scharfe Pistole, ein Gasrevoler und diverse Teleskopschlagstöcke sichergestellt.
Gegen einen weiteren Tatverdächtigen lag bereits ein Haftbefehl in anderer Sache vor. Der 23-Jährige konnte in der Wohnung seiner Freundin in verhaftet werden. Bei ihm beschlagnahmten die Beamten eine scharfe (ungeladene) Pistole, zwei Schreckschusspistolen sowie diverse Munition.
Die Ermittlungen richten sich im weiteren gegen vier Tatverdächtige. Die Durchsuchungen hier führten zur Sicherstellung weiterer Beweismittel, u.a. Gas-/ Schreckschusswaffen, Teleskopschlagstöcken, Muniton und Handys.
Der Geschädigte befindet sich inzwischen auf dem Weg der Besserung und konnte das Krankenhaus verlassen.
Die weiteren Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft dauern an.