Berlin – In Wilmersdorf ist gestern (11. Mai 2010) gegen 9.30 Uhr von Unbekannten ein Mordanschlag auf einen Mann verübt worden. Mindestens zwei Mal feuerte der Täter aus einem Auto heraus auf einen 52-Jährigen. Tatort war die Georg-Wilhelm-Straße, eine ruhige Seitenstraße des Kurfürstendamms. Das Opfer überlebte den Anschlag nur durch einen glücklichen Umstand: Eine Kugel war an seiner Brieftasche abgeprallt. Auch der 27-jährige Sohn kam mit dem Schrecken davon. Bei dem Mann soll es sich nach unbestätigten Informationen um einen Immobilienkaufmann handeln. Die Hintergründe des Anschlags sind noch unklar. Die 2. Mordkommission übernahm die Ermittlungen, die bereits nachmittags Ergebnisse brachten. Fünf vorwiegend jugendliche Verdächtige wurden festgenommen.
Abgefeuert wurden die Schüsse aus einem schwarzen Mercedes, der in zweiter Reihe gegenüber einer Zahnarztpraxis parkte und anschließend mit hohem Tempo davon fuhr. Der Wagen sollte nach Angaben von Augenzeugen ein Berliner Kennzeichen haben. Am Tatort waren nach dem Anschlag Kriminaltechniker über Stunden damit beschäftigt, Spuren zu sichern. Gleichzeitig suchten die Beamten nach Augenzeugen.
Unterdessen konnte der Halter des Täterfahrzeuges ermittelt werden. Es soll sich um einen Deutschen russischer Herkunft handeln, der am westlichen Rand von Spandau in einem Mietshaus leben soll. Das Wohnhaus im Ortsteil Falkenhagener Feld wurde von Kripobeamten observiert. Am Nachmittag fuhr eine schwarze Limousine vor. Vier Männer stiegen aus und verschwanden im Eingang. Wenig später stürmten Angehörige eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) in das Mietshaus und überwältigten die „Zielpersonen“. Die Tatverdächtigen wurden zur Vernehmung gebracht.