Berlin – Nach dem gestrigen Überfall (siehe Bericht unten) auf einen Juwelierladen in Wedding und der darauffolgenden Festnahme von zwei mutmaßlichen Tätern in Gesundbrunnen haben Polizeibeamte mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften (SEK) gestern Abend das Clubhaus einer Rockergruppierung in Reinickendorf durchsucht.
Die Festgenommenen sind nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei Angehörige von „Outlaw Motorcycle Gangs“ (OMCG) in Berlin.
Bei dem gestern Mittag festgenommenen und durch einen polizeilichen Schusswaffengebrauch verletzten 24-Jährigen und dem gegen 14 Uhr festgenommenen 21-jährigen Intensivtäter handelt es sich um Personen aus dem Umfeld des „Hells Angels MC“ in Berlin. In der Folge durchsuchten Polizeibeamte gestern Abend das Clubhaus in der Residenzstraße nach Beweismitteln.
Die Ermittler des Kommissariates zur Bekämpfung der Rockerkriminalität im LKA Berlin durchsuchten darüber hinaus mehrere Wohnanschriften der 21- und 24-Jährigen und stellten umfangreiche Beweismittel sicher. Die Ermittlungen hinsichtlich weiterer Tatbeteiligter dauern an.
Insgesamt waren 150 Polizeibeamte, darunter das Spezialeinsatzkommando (SEK), an dem Einsatz beteiligt.
Heute wird die Staatsanwaltschaft Berlin darüber entscheiden, ob die festgenommenen Tatverdächtigen einem Richter zur Prüfung der Voraussetzungen von Haftbefehlsgründen vorgeführt werden.
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Maskierte überfallen Juwelier – Polizeibeamter machte von der Schusswaffe Gebrauch
Berlin – Mehrere maskierte Täter haben gestern Morgen (13.01.2011) einen Juwelier in Wedding überfallen.
Nach bisherigen Erkenntnissen drangen drei dunkel gekleidete Täter gegen 11 Uhr 30 in das Juweliergeschäft in der Müllerstraße ein, zerschlugen dort die Auslagevitrinen mit Hämmern und entwendeten Schmuck. Anschließend entfernten sie sich mit einem „Mercedes“ M-Klasse in Richtung Gesundbrunnen.
Das zur polizeilichen Sofortfahndung ausgeschriebene Fluchtfahrzeug entdeckten Polizeibeamte gegen 12 Uhr abgestellt am Fahrbahnrand in der Swinemünder Straße. Passanten hatten die dunkel gekleideten Insassen kurz zuvor aussteigen und weglaufen sehen. Nach kurzer Absuche des Nahbereichs erblickten die beiden Polizisten zwei dunkel gekleidete Personen, die auf das ehemalige Güterbahnhofgelände an der Brunnenstraße rannten. Als die Beamten ihnen „Halt! Polizei! Stehenblieben!“ zuriefen, trennten die beiden 21- und 24-jährigen Männer sich und liefen in verschiedenen Richtungen weiter. Auch die Polizisten liefen nun je einem der Angerufenen hinterher.
Auf dem menschenleeren Gelände machte ein Polizeibeamter nach vorheriger Androhung von seiner Schusswaffe Gebrauch. Der dadurch nicht lebensgefährlich verletzte 24-jährige Tatverdächtige wurde festgenommen und stationär in eine Klinik eingeliefert.
Die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Schusswaffengebrauch hat, wie in solchen Fällen üblich, eine Mordkommission des Landeskriminalamtes übernommen.
Im Rahmen der Absuche des Geländes nahmen Polizeibeamte gegen 14 Uhr den 21-jährigen Tatverdächtigen fest, der sich hinter einem Bauwagen versteckt gehalten hatte. Ein dritter, noch nicht namhaft gemachter Täter befindet sich weiter auf der Flucht. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes übernommen.
Quelle: LKA Berlin | Foto Archiv