Berlin – Seit den frühen Morgenstunden (05.10.10) durchsucht die Bundespolizei in Berlin mehrere Geschäftsräume und Wohnungen. Eine Bande soll unverzollten Wasserpfeifentabak eingeschmuggelt und so einen hohen Steuerschaden verursacht haben.
Zoll und Bundespolizei sind mit einer großen Razzia in Berlin gegen den Schmuggel von Tabak für Wasserpfeifen vorgegangen. Ein Spezialeinsatzkommando der GSG 9 nahm nach Angaben des Zolls am Dienstagmorgen zwei Verdächtige fest. Die Ermittler durchsuchten 14 Wohnungen und sogenannte Shisha-Cafés in Neukölln und Spandau. Im Fadenkreuz der Ermittler soll nach Informationen eine stadtbekannte Großfamilie stehen. Rund 100 Polizisten und Zöllner waren im Einsatz.
Dem Staat sei durch den Schmuggel von vielen Tonnen Tabak aus arabischen Ländern ein Steuerschaden von ein bis zwei Millionen Euro entstanden, sagte Christian Schüttenkopf vom Zollfahndungsamt München.
Bei der Razzia arbeiteten der Zoll in München und Berlin zusammen mit der Staatsanwaltschaft Regensburg. Der geschmuggelte Tabak war zum Teil in Bayern aufgetaucht.
Der Wasserpfeifentabak sei in großen Ladungen in Containern über den Frachtverkehr auf Schiffen geschmuggelt worden, sagte Schüttenkopf. „Vorn liegen die Kichererbsen, hinten der Tabak.“ Meist sei er an die Shisha-Cafés, in denen Wasserpfeife geraucht wird, verkauft worden. Neben Tabak hätten die Polizisten auch andere Beweise beschlagnahmt.
Die bayerischen Zollfahnder hatten bereits 2009 so viel geschmuggelten Wasserpfeifentabak gefunden wie nie zuvor: Mit insgesamt 58 Tonnen zogen die Fahnder zehnmal mehr davon aus dem Verkehr als im Jahr 2008 – damals waren es weniger als 5 Tonnen. Besonders die beliebten Shisha-Bars hätten zum Anstieg des Schmuggels beigetragen, hieß es.
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