
Geburtsstunde der Spezialeinheiten
Nach den negativen Erfahrungen aus den Geiselnahmen in einer Filiale der deutschen Bank in München 1971 und während der Olympischen Sommerspiele in München 1972 läutete ein Beschluss der Innenministerkonferenz (IMK) im Jahre 1974 bundesweit die Geburtsstunde der Spezialeinheiten „MEK – mobiles Einsatzkommando“ und „SEK – Spezialeinsatzkommando“ ein.
Ziel war es, der wachsenden Gewalt, die sich beispielsweise im Bereich des aufkommenden internationalen Terrorismus zeigte, mit speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Einsatzeinheiten zu begegnen. Zudem hatte man erkannt, dass für eine professionelle Kooperation der Spezialeinheiten bundesweit einheitliche Organisationstrukturen unabdingbar sind.
Im Saarland gingen die heutigen Einheiten MEK und SEK aus dem bereits seit 1972 bestehenden Landesfahndungskommando, dem Mobilen Einsatzkommando zur Bekämpfung von Verbrechen besonderer Art und dem Präszisionsschützenkommando hervor.
Beide Einheiten kamen in den vergangenen 40 Jahren in zahlreichen Lagen zum Einsatz und untermauerten gerade in hochgradig risikobehafteten Situationen ihre professionelle Kompetenz.
MEK Saarland observierte „Sauerlandgruppe“
So observierten Beamte des saarländischen MEK beispielsweise im Jahr 2007 über einen längeren Zeitraum die dem islamischen Extremismus zuzurechnende „Sauerlandgruppe“, deren vierköpfige Bande von Dschihadisten aus Deutschland Sprengstoffanschläge gegen amerikanische Einrichtungen in Deutschland geplant hatten.
Für das SEK Saarland zählen neben zahlreichen anderen Aufgaben die Absicherung von Staatsbesuchen sowie länderübergreifende Schwerpunkteinsätze gegen die organisierte Rockerkriminalität zum Alltagsgeschäft.
Überhaupt stellt die länderübergreifende Zusammenarbeit für die saarländischen Spezialeinheiten einen Schwerpunkt der Aufgabenwahrnehmung dar. Häufig kommen MEK und SEK dabei auch gemeinsam zum Einsatz.