Berlin | Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin durchsuchten gestern Ermittler der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Schleuser drei Wohnungen in Berlin. In dem Verfahren sind zwei mutmaßliche Schleuser verdächtig, Menschen aus dem Kosovo nach Berlin gebracht haben zu lassen, teilte die Bundespolizei mit. Bei dem Einsatz kamen auch Spezialeinsatzkräfte (SEK) der Polizei Berlin zum Einsatz.
Am Montag durchsuchten Beamte der Polizei Berlin und der Bundespolizei in Spandau und Reinickendorf drei Wohnungen und nahmen zwei Kosovaren vorläufig fest. Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, seit Januar 2015 mehrere Personen unter Mithilfe von weiteren bekannten und unbekannten Tätern aus dem Kosovo nach Deutschland geschleust zu haben. Von den Geschleusten wurden bis zu 1.000 Euro verlangt. Die 37- und 44-jährigen Männer sollen dabei aus Berlin agiert und unter Mithilfe Dritter insgesamt neun Personen auf dem Landweg über Tschechien nach Deutschland geschleust haben. Bei zwei Wohnungen lagen Erkenntnisse vor, dass die Tatverdächtigen im Besitz einer scharfen Schusswaffe sind. Aufgrund dieses Gefährdungshinweises kam das Spezialeinsatzkommando der Polizei Berlin zum Einsatz.
Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler gefälschte Dokumente aus Kroatien, Slowenien und der Schweiz auf. Darüber hinaus stellten die Beamten eine scharfe Schusswaffe, Munition sowie zollrechtlich relevante Arbeits- und Firmenunterlagen sicher.
Die Ermittlungen dauern an. Die Tatverdächtigen blieben vorerst auf freien Fuß.