Potsdam | Die Bundespolizei erhält drei neue hochseetaugliche Einsatzschiffe. Innerhalb von zwei Jahren sollen diese von der Firma Fassmer GmbH & Co. KG Werft in Berne gebaut werden. Am Montag wurde ihr der Auftrag erteilt, teilte die Bundespolizei mit. Damit endet ein nur acht monatiges Vergabeverfahren von Bundespolizei und Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums.
„Wir sind der Bundesregierung und dem Haushaltsgesetzgeber sehr dankbar, dass dies möglich gemacht wurde“, sagt Dieter Romann, Präsident des Bundespolizeipräsidiums.

Mit der Zuschlagserteilung ist der dringend benötigte Ersatz für die Bundespolizei sichergestellt. Ende 2018 sollen die Schiffe auslaufen. Damit werden drei Einsatzschiffe abgelöst, die mehr als 27 Jahre alt sind und zum Teil aus Beständen der ehemaligen Nationalen Volksarmee der DDR stammen.
Romann: „Die Ersatzbeschaffung ist wichtig, damit die Bundespolizei ihre Aufgaben auf See auch weiterhin sicherstellen kann. Die alten Schiffe haben das Ende ihrer Nutzungsdauer längst erreicht.“
Mit den neuen Schiffen stehen der Bundespolizei zukünftig hochmoderne, effiziente und umweltfreundliche Einsatzmittel zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Küstenwachverbund auf Nord- und Ostsee zur Verfügung.
Lande- und Startplatz für Super Puma
Bei den Neubauten handelt es sich um drei 86 Meter lange Schiffe, die eine Bruttoraumzahl von 1980 besitzen. Sie sind mit einem Hubschrauberlandedeck ausgestattet, auf dem auch der größte Hubschrauber der Bundespolizei, die „Super Puma“ sicher starten und landen kann. Diese Fähigkeit besitzt bisher kein anderes ziviles deutsches Behördenschiff. Zudem bieten variable Staumöglichkeiten für Container ausreichend Raum, auch spezielle Missionsmodule aufzunehmen und so flexibel auf künftige Herausforderungen reagieren zu können.

Die Schiffe werden über ein Antriebssystem verfügen, das hinsichtlich der Abgasemissionen auf dem neuesten Stand ist und auch strengere Regelungen erfüllt (Umweltstandard TIER III und ECA-Norm für Nord- und Ostsee). Darüber hinaus weisen die Einsatzschiffe alle konstruktiven Kriterien auf, die für eine spätere Erteilung des Umweltsiegels „Blauer Engel“ erforderlich sind. Das Angebot der Fassmer Werft war das wirtschaftlichste.
Die mittelständische deutsche Werftindustrie stellte in dem europaweit durchgeführten Vergabeverfahren ihre Leistungsfähigkeit deutlich unter Beweis.
Neue Boote auch für die GSG 9
Dass das Einsatzspektrum der GSG 9 nicht am Ufer eines Gewässers endet ist selbstverständlich: Für Einsätze auf See hat die Spezialeinheit der Bundespolizei jetzt drei neue und hochmoderne Mehrzweckboote erhalten. Ende Oktober fand die feierliche Übergabe in Sankt Augustin statt.
Jedes der zwölf Meter langen Boote ist mit drei Bootsmotoren zu je 350 PS ausgestattet. 18 Personen finden an Bord Platz.
Nachdem unsere Olympiasiegerin Annekathrin Thiele die Boote auf die Namen Donar, Odin und Ragnar traditionell getauft hatte, erklärte Jérôme Fuchs, Kommandeur GSG 9 BPol seine Bootskomponente für „combat ready“.
Mehr zur GSG 9 der Bundespolizei findest du hier: https://www.komm-zur-bundespolizei.de/entdecken/gsg9-der-bundespolizei/