Reul: „Zu schwer, zu störanfällig“
Nach Angaben von NRW Innenminister Hermann Reul (CDU), seien die Kameras „ständig störanfällig“ und „ungeheuer schwer„. Nachdem am 10. April der damalige NRW Innenminister Ralf Jäger (SPD) bekannt gab, dass Polizisten mit Body-Cams auf Streife gehen sollen – SEnews. berichtete, startete am 01.05.2017 der Betrieb der körpernah getragenen Aufnahmegeräte in insgesamt sechs Polizeiwachen der fünf Pilot-Polizeibehörden. Dazu wurden insgesamt 183 Body-Cams des Herstellers ‚Reveal‘ ausgegeben.

Wie aus dem Statusbericht des Landesamts für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW (LZPD) vom 12.12.2017 deutlich wird, kritisieren die im Pilotprojekt eingesetzten Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten (PVB) die technische Ausstattung, insbesondere aber die Trageweise der Body-Cams.
Das Tragesystem „mittels Magnetplatte wird als besonders problematisch bewertet und in Kombination mit der Kamera als zu schwer“ empfunden.
Jedoch gerade dieses Tragesystem mit Magnetplatte sei nach Angaben von Minister Reul explizit durch die Vorgängerregierung ausgewählt worden.
Derzeit betreibt das LZPD eine umfassende Marktschau von alternativen Kamera- und Trägersystemen. Nach Vorlage der Ergebnisse des Testverfahrens und der erstellten Leistungsbeschreibung des LZPD wird Anfang des II. Quartals 2018 eine Ausschreibung für den Beginn einer flächendeckenden Ausstattung erfolgen, so das MIK NRW. Anschließend könnten Geräte anderer Hersteller eingesetzt werden, wie etwa die Body-Cams von ‚Zepcam‘ wie im Einsatz in Hessen, von ‚Axon‘ oder ‚Motorola‘.
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Unabhängig davon seien laut dem Bericht, die ersten Einsatzerfahrungen positiv und bestätigten das grundsätzliche Potenzial der Body-Cams zur Deeskalation. Bis zum 01.05.2019 soll der Abschlussbericht inklusive des wissenschaftlichen Untersuchungsberichtes vorliegen.