Elitedienststelle der Hamburger Polizei wird umstrukturiert
32 Jahre nach seiner Aufstellung wird das Mobile Einsatzkommando (MEK) der Hamburger Polizei vergrößert und gleichzeitig eine neue Struktur bekommen.
So wird es beim MEK erstmals reine Observationsgruppen geben. Die Angehörigen des „alten MEK“ werden in dem Bereich arbeiten, den in den anderen Bundesländern die Spezialeinsatzkommandos (SEK) abdecken.
Wie in allen Bundesländern und beim Bundesgrenzschutz war die Aufstellung der Spezialeinheit eine Reaktion auf das polizeiliche Desaster auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck von 1972. Damals waren israelische Sportler bei den Olympischen Spielen in München als Geiseln genommen worden und es kam zu einem Blutbad. Zwei Monate später, am 6. November 1972, wurde das Hamburger MEK offiziell gegründet.
Im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern wurde in Hamburg nie eine Trennung zwischen den klassischen MEK-Aufgaben, zum Beispiel der Observation, und den Aufgaben der Spezialeinsatzkommandos (SEK), also etwa der Festnahme Verdächtiger oder dem Einsatz von Präzisionsschützen, vorgenommen. So sind alle Männer und Frauen nicht nur ausgezeichnete Beobachter, sondern auch exzellente Schützen.
Damit ist jetzt Schluss. Voraussichtlich noch dieses Jahr wird im Rahmen des neuen Konzeptes der Verbrechensbekämpfung die Elite-Dienstelle umstrukturiert. Von den bisherigen sechs Gruppen wird eine Gruppe aufgelöst. Aus drei „Täterorientierten Fahndungsgruppen“, kurz TFG, werden die neuen reinen MEK-Gruppen rekrutiert werden. Sie haben reine Observationsaufgaben, werden aber auch für Festnahmen aus der Bewegung ausgebildet.
Insgesamt 33 Polizisten kommen neu in die Einheit, deren Mitglieder monatlich eine Zulage von rund 150 Euro erhalten.
Ursprünglich hatten die TFG auf regionaler Ebene gearbeitet. Ihre Spezialität: Sie wurden auf bekannte Serienstraftäter angesetzt und spielten dabei ihre guten regionalen Kenntnisse voll aus.
Kritiker hatten schon bei der organisatorischen Übernahme der TFG in das Landeskriminalamt, die vor zwei Jahren stattfand, befürchtet, dass diese Beamten für die regionale Verbrechensbekämpfung „verloren“ sind. Dies hat sich jetzt bestätigt.
Mit der Umorganisation werden elf Beamte der technischen Abteilung aus dem MEK herausgenommen. Diese Gruppe ist für die Entwicklung spezieller Ausrüstung zuständig und schon heute räumlich anders untergebracht. Die Techniker, die beispielsweise während der Kaufhauserpressung durch „Dagobert“ zahlreiche neue Einsatzmittel austüftelten, kommen zu einer entsprechenden Abteilung im LKA 2. Diesem Zweig des Landeskriminalamtes ist auch das MEK angegliedert.
Der Umfang des „alten MEK“ wird von sechs auf fünf Gruppen reduziert werden. Sie behalten ihr bisheriges Aufgabenfeld.