Wien / Dresden | Die sächsischen und österreichischen Spezialeinheiten der Polizei sollen zukünftig noch stärker zusammenarbeiten. Sachsens Innenstaatssekretär Dr. Michael Wilhelm besuchte am Mittwoch im Bundesinnenministerium in Wien das Lagezentrum für Krisen- und Kommunikationsmanagement. Begleitet wurde er dabei von der österreichischen Bundesinnenministerin Johanna Mikl-Leitner. „Zunehmende Komplexität und Vernetzung im Zusammenleben bedingen ein immer anspruchsvolleres Krisenmanagement bei möglichen Schadensereignissen. Daher ist ein umfassender Erfahrungs- und Informationsaustausch von großer Bedeutung“, erklärte Staatssekretär Dr. Wilhelm.
Im Fokus der Besichtigung standen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Hinblick auf das Krisenmanagement der Republik Österreich und des Freistaates Sachsen. Dabei spielten konkrete Abläufe, technische Verfahren und IT-Lösungen aber auch Kommunikationsstrategien eine Rolle.
SEK Sachsen und EKO Cobra verstärken Kooperation
Der Freistaat Sachsen und die Alpenrepublik wollen den Austausch auf diesem Gebiet aber auch die Zusammenarbeit von Spezialeinheiten der Polizei – beispielsweise zur Terrorabwehr – weiter intensivieren. Dazu soll es gemeinsame Übungen des Spezialeinsatzkommando (SEK) Sachsen und dem Einsatzkommando Cobra (EKO Cobra) geben. Das die beiden Einheiten zu der weltweiten Elite gehören, zeigte sich erst im Juni vergangenen Jahres bei der 12. Combat Team Conference 2015 (CTC) bei der GSG 9 der Bundespolizei in Sankt Augustin. Von 43 internationalen – 17 davon aus Deutschland – teilnehmenden Spezialeinheiten belegte das EKO Cobra den ersten und das SEK Sachsen den zweiten Platz.
Auch in Sachen Anti-Terror-Abwehr ist die weltweite Nr. 2, dass SEK Sachsen, sehr gut aufgestellt. Im Oktober letzten Jahres führten die Einsatzkräfte zur weiteren Intensivierung der guten polnisch-tschechisch-sächsischen Zusammenarbeit im Bereich der Spezialeinheiten eine einwöchige Anti-Terror-Übung durch.
Das EKO Cobra:
Abgesehen vom „klassischen“ Antiterrorsegment, welches gemäß der Sondereinheiten-Verordnung der Cobra zur Besorgung übertragen ist, deckt die österreichische Einheit ein breites Spektrum von Einsatzlagen ab.
Diese sind z. B.:
- Geisellagen
- Amoklagen
- Erstürmung von Luftfahrzeugen
- Grenzüberschreitende Lagen
- Festnahme Schwerkrimineller
- Technischer Einsatz
- Schutz österreichischer Missionen
Das Krisen- und Katastrophenmanagement (SKKM) ist in Österreich zur Bewältigung großer Schadenslagen, für Katastrophen- und Terroreinsätze eingerichtet worden. Von der Bundeshauptstadt Wien aus wird im Einsatzfall die Arbeit von Behörden und anderen Organisationen mit Sicherheitsaufgaben landesweit koordiniert.