Köln | Am vergangenen Wochenende berichteten diverse Medien, wie u. a. der Kölner Stadt Anzeiger und Express von einer „Rehabilitation“ der Elitepolizisten des SEK 3 in Köln.
Nach deren Informationen habe der neue Polizeipräsident und ehemalige LZPD Direktor Jürgen Mathies sechs SEK Beamte des geschassten Spezialeinsatzkommandos in Köln zurück in den aktiven Dienst versetzt und somit das SEK 3 wieder für voll einsatzfähig erklärt.
Jedoch entsprechen diese Medienberichte nicht ganz den Tatsachen, wie es die Redaktion von SEK-Einsatz.de erfuhr. Ein Sprecher des MIK NRW verwies an die Polizei Köln und teilte auf Anfrage mit, dass „die entsprechenden Personalentscheidungen dort getroffen werden“.
Disziplinarverfahren laufen
Aus der Kölner Polizeibehörde hieß es am heutigen Dienstag: „Die Disziplinarverfahren gegen die acht Kollegen des SEK sind aktuell noch nicht abgeschlossen und eine Neugliederung findet derzeit wie geplant statt. Es ist korrekt, dass einzelne Mitlgieder des Kommandos durch Herrn Mathies zurück in den aktiven Dienst versetzt wurden, jedoch nur zur Einsatzunterstützung der vorhandenen Spezialeinheiten. Von einer ‚Reaktivierung‘ oder ‚Rehabilitation‘ des gesamten SEK 3 kann jedoch nicht gesprochen werden. Auch hat Herr Mathies keine Entscheidungen rückgängig gemacht.“
Auch Polizeisprecher Karlo Kreitz machte deutlich: „Das SEK 3 ist nach wie vor aufgelöst.“
Nach Angaben der Polizei Köln steht Mathies grundsätzlich hinter der Entscheidung durch den ehemaligen Polizeipräsidenten Wolfgang Albers und verweist auf die noch offenen Disziplinarverfahren. Aufgrund des Personalbedarfs bei den Spezialeinheiten, wurden die Beamte zurück in die Rufbereitschaft und Einsatzunterstützung zitiert.
Nach dem Skandal um das Kölner Spezialeinsatzkommando 3 wurde der frühere LKA-Leiter Wolfgang Gatzke als Sonderermittler eingesetzt. Wie aus einem Entwurf seines Berichts hervorging, kam er zu dem Schluss, dass es keine Hinweise auf demütigende oder menschenverachtende Rituale innerhalb des Kölner SEK gab. Die Staatsanwaltschaft Aachen stellte damals die Ermittlungen ein. Eine Entscheidung zu den noch laufenden Disziplinarverfahren wird im 1. Quartal diesen Jahres erwartet.