Köln | Wende im Skandal um das aufgelöste Kommando 3 bei den Spezialeinheiten der Polizei in Köln. Die SEK-Beamten bleiben bis zum Abschluss ihrer Disziplinarverfahren, die beim LAFP NRW geführt werden, bei den Spezialeinheiten. Wenn auch zunächst im Innendienst. Kölns Polizeipräsident Albers wollte vier in andere Dienststellen versetzen und vier weitere Beamte sollten sich bei anderen SEK-Einheiten in NRW bewerben.
„Die Umsetzung in andere Direktionen und Dienststellen ist nun endgültig vom Tisch. Diese Vorlage hatte die GdP Köln bereits zu Beginn des Verfahrens im Personalrat mit ihrer absoluten Mehrheit abgelehnt. Somit besteht weiterhin die Möglichkeit bei Einsatzlagen der Spezialeinheiten auf die Kompetenzen der hochspezialisierten Beamten zurückzugreifen,“ teilte die GdP Köln mit.
Die Strafverfahren wurden bereits durch die Staatsanwaltschaft Aachen eingestellt, da kein strafbares Verhalten festgestellt werden konnte. Nach Abschluss der Disziplinarverfahren kehren alle Beamten in die Spezialeinsatzkommandos zurück.
„Vor dem Hintergrund der derzeitigen Sicherheitslage ist es mir ein besonderes Anliegen, dass wir schnellstmöglich wieder ein drittes, einsatzfähiges SEK-Kommando in Köln aufstellen können“, verkündete Polizeipräsident Wolfgang Albers gestern.
Bereits vor zehn Tagen waren einzelne Kräfte des Kommando 3 beim Anti-Terror-Einsatz in Alsdorf nahe Aachen dabei.
Die Neugliederung der Kölner Spezialeinheiten soll zum Jahreswechsel beginnen. Dabei soll den Empfehlungen, die der ehemalige Direktor des Landeskriminalamtes, Wolfgang Gatzke, in seinem Untersuchungsbericht gegeben hat, eine besondere Bedeutung zukommen.
Zum Fortgang der parallel laufenden Disziplinarverfahren erklärte der Leiter des LAFP NRW, Michael Frücht: „Ich werde die ersten disziplinaren Entscheidungen noch in diesem Jahr treffen. Ein Abschluss aller Disziplinarverfahren ist im 1. Quartal 2016 möglich“.