Hamburg | Die Versuche Kokain in großen Mengen nach Europa einzuschmuggeln reißen nicht ab. Erneut konnte der Schmuggelversuch von 10 Kilogramm hochreinem Kokain in einer Baumaschine am 30.8.2016 durch den Hamburger Zoll vereiteln werden.
Seit Anfang des Jahres konnte der Zoll vier ähnliche Fälle feststellen und Kiloweise Kokain sicherstellen, welches per Schiff aus Brasilien nach Deutschland kam.
- 18.3.2016 Zollschiff Borkum im Kampf gegen Drogenschmuggel: Der Zoll in Norddeutschland stellt insgesamt 116 Kilogramm Kokain sicher.
- 30.3.2016 Kokainschmuggel mit Planiermaschinen: Hauptzollamt Oldenburg und Zollfahndungsamt Hannover arbeiten erfolgreich zusammen und stellen im Emder Hafen 90 Kilogramm Kokain sicher.
- 31.3.2016 26 Kilogramm Kokain im Bagger: Der Zoll zeigt Spürsinn und verhindert erneut Kokainschmuggel.
- 19.7.2016 Doppelschlag gegen Kokainschmuggel: Der Zoll beschlagnahmt 57 Kilogramm Kokain im Wert von zwölf Millionen Euro.
Das steinhart gepresste Kokain wurde in den üblichen „ein Kilogrammpaketen“ transportiert und von den Schmugglern abermals hinter einer Wartungsklappe zum Motorraum der Baumaschine versteckt. Die rund 30 geladenen Baufahrzeuge sollten weiter nach Antwerpen (Belgien) transportiert werden und dort von Bord gehen. „Es macht den Anschein als würde den Drogenschmugglern die Kreativität für neue Versteckmöglichkeiten ausgehen„, so Udo Storch, Sprecher des Hauptzollamtes Hamburg-Hafen.
Um ein Ablenkungsmanöver auszuschließen, wurden nicht nur die restlichen Baumaschinen, sondern das gesamte Schiff genauestens unter die Lupe genommen. Die Hintergründe dieser dubiosen Schmuggelversuche bleiben schleierhaft. Das sichergestellte Kokain hatte einen sehr hohen Reinheitsgehalt.
Gängige Praxis ist es, dass das eingeschmuggelte Rauschgift aus Südamerika für den Straßenverkauf drei bis fünfmal gestreckt wird. Damit wären die 10 Kilogramm auf eine Menge von mindestens 30 Kilogramm gestiegen und hätten einen Straßenverkaufswert von wenigstens 2 Millionen Euro erzielt. Nunmehr wird das sichergestellte Kokain in absehbarer Zukunft vernichtet.
Die weiteren Ermittlungen in diesem Fall hat das Zollfahndungsamt Hamburg übernommen.