Hamburg | Seit Oktober 2015 wurde gegen einen 32-jährigen Haupttäter aus Hamburg-Bergedorf ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Hamburg wirft ihm Handel mit Betäubungsmitteln im Kilogrammbereich vor. Jetzt sind die Ermittlungen abgeschlossen, wie das Zollfahndungsamt mitteilt.
Im Anschluss an eine Rauschgiftübergabe Ende April endete die Fahrt des Täters in Hamburg-Mümmelmannsberg. Dort nahm ihn die Spezialeinheit des Zollfahndungsamtes fest. Bei der Festnahme fanden die Zöllner bei dem Beschuldigten Kokain, das schon für den Verkauf abgepackt war. In seinem Auto hielt er ein zweiseitig geschliffenes Handbeil parat.
Die Festnahme war der Startschuss für 120 Beamte, die sich in Norddeutschland für diesen Einsatz bereithielten. Unter Federführung der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) von Zollfahndung und Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern wurden 17 Durchsuchungsbeschlüsse in Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vollstreckt. Erhebliche Mengen Rauschgift stellten die Beamten sicher. Der Haupttäter versteckte bei sich und in seinen Lagerstätten mehr als 350 Gramm Kokain, über 700 Gramm Marihuana, etwa 600 Gramm Ecstasy-Tabletten und 850 Gramm Amphetamin. Eine scharfe Pistole fanden die Fahnder in einer der Wohnungen. Auch sie wurde sichergestellt.
Neben der Wohnung des Beschuldigten und seinen Lagerstätten durchsuchten die Beamten auch bei vielen seiner Abnehmer. Typische Dealuntensilien entdeckten die Ermittler in vielen Objekten. „Verpackungsmaterial, Feinwaagen und Streckmittel für das Rauschgift lassen vermuten, dass hier sehr professionell und in großem Umfang gehandelt wurde“, erklärte Sprecher Stephan Meyns vom Zollfahndungsamt Hamburg.
Gegen den Haupttäter erließ das Amtsgericht Hamburg Haftbefehl. Er sitzt seither in Untersuchungshaft. Seine hochwertigen Fahrzeuge, ein schwarzer Mercedes-Benz CL500 und ein BMW 7er, sowie 9.200 Euro wurden beschlagnahmt.
Die Durchsuchungen wurden durch die Landeskriminalämter Hamburg und Schleswig-Holstein, die Hauptzollämter Bremen und Hamburg-Hafen, sowie die Polizei aus Flensburg und Rostock unterstützt.