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Mönchengladbach/Leverkusen/Duisburg/Köln – Als Folge der Auseinandersetzungen zwischen Rockern der Gruppierungen „Bandidos“ und „Hells Angels“ am 21.01.2012 in der Mönchengladbacher Altstadt, an der insgesamt ca. 100 Personen beteiligt waren, wurden zwei Person lebensgefährlich verletzt, zwei weitere Personen erlitten Stich- bzw. Schnittverletzungen. Die Staatsanwaltschaft hat daher ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes eines versuchten Tötungsdeliktes eingeleitet. Nach Auswertung des aufgezeichneten Videomaterials richtet sich ein Tatverdacht gegen zwei Personen, die dem erweiterten Kreis der Bandidos zugerechnet werden. Beide Personen konnten identifiziert werden.
Es handelt sich um den 37Jahre alten Tunesier Brahim Z., einem Betreiber eines Bordells in Leverkusen und um den 23 Jahre alten Deutschen Ramin Y., der zeitweise in Leverkusen und in Duisburg wohnt.
Die Polizei Mönchengladbach vollstreckte heute mit der Unterstützung von Spezialeinheiten und anderer Polizeibehörden Durchsuchungsbeschlüsse für insgesamt vier Objekte. Es handelt sich um das genannte Bordell in der Porschestraße in Leverkusen und um je eine Wohnung in Duisburg, Leverkusen und Köln.
Ziel der Maßnahme ist das Auffinden von Beweismitteln.
Nach Auswertung der Videobeobachtung vom 21.01.2012 ist von einem hohen Gewaltpotential aller an der Auseinandersetzung beteiligter Personen auszugehen. Außerdem waren nahezu alle Beteiligten bewaffnet (Baseballschläger, Schlagringe, Stahlruten und Messer). Aus diesem Grund drangen Spezialeinsatzkräfte der Polizei zeitgleich in die vier Objekte ein.
Im Ergebnis machten die ersten Ermittlungen deutlich, dass weder Tatverdächtige noch betroffene Opfer aus dem Kreis der beteiligten Gruppierungen bereit sind, Aussagen bei der Polizei zu machen. Polizei und Staatsanwaltschaft können daher Rückschlüsse aus den Geschehensabläufen nur aufgrund objektiver Tatsachen treffen. Die Videobeobachtung in der Mönchengladbacher Altstadt spielt hierbei eine bedeutende Rolle.
In dem Bordell in der Porschestraße fand die Polizei eine Vielzahl von Hieb- und Stichwaffen. Die Beamten des Spezialeinsatzkommando (SEK) fuhren dort mit einem „Ford-Spezialfahrzeug“ vor, welches für Aufsehen sorgte. Eine Bilderstrecke ist auf RP-Online.de zu finden.
Mit einem abschließenden Ergebnis der Durchsuchungsmaßnahmen ist erst nach Auswertung aller gewonnenen Erkenntnisse in den nächsten Tagen zu rechnen. Innenminister Ralf Jäger hatte kurz nach den Auseinandersetzungen im Innenausschuss des Landtags gesagt, dass bei der Bekämpfung der Rockerkriminalität „Null Toleranz“ gelte und selbst geringfügige Verstöße geahndet würden.